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Zur Verteidigung des „Populismus“

23. Dec. 2013

Ein regierungsfreundlicher Experte äußert die Ansicht, dass die Wohlfahrtsstaaten der Nachkriegsära in Europa im Niedergang begriffen und Ungarn deswegen in die Kritik der europäischen Partner geraten sei, weil sich das Land auf der Suche nach einer Lösung für dieses Problem befinde.

In seiner Wochenkolumne für Heti Válasz macht Chefredakteur Gábor Borókai darauf aufmerksam, dass die westeuropäische Wettbewerbsfähigkeit in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter nachgelassen habe. Das Wohlfahrtstaaten-Modell habe nur auf Kosten einer gewaltigen Verschuldung aufrechterhalten werden können. Als Konsequenz, die sich daraus ergäbe, dass „eine massive Freisetzung finanziellen Mülls“ nicht habe verhindert werden können, riskierten ihre demokratischen Systeme einen Vertrauensverlust seitens der breiten Öffentlichkeit. Der Aufbau dieser Systeme, so Borókai, sei zu unpersönlich gestaltet und an der Stelle von „gesichtslosen Experten“ bevorzugten die Menschen nunmehr Führungspersönlichkeiten aus Fleisch und Blut, die deren Sprache sprächen, „etwas, was heutzutage häufig als Populismus bezeichnet wird“. Ohne Ministerpräsident Viktor Orbán und seine parlamentarische Zweidrittelmehrheit direkt zu benennen, erläutert der Kolumnist, was Ungarn von zahlreichen anderen europäischen Ländern unterscheide, nämlich die Tatsache, dass „die Kräfte der Transformation erfolgreiche Vertreter ausfindig gemacht haben“. Mahnende Worte seitens der Liberalen, wonach Ungarn „als Hinterbänkler in der der europäischen Schule hocken und versuchen würde, ein guter Schüler zu sein“, weist Borókai zurück. Etwa 100 Tage vor dem nächsten wahrscheinlichen Wahltermin rät der Chefredakteur von Heti Válasz, anstatt „in ein System aus Zeiten des Niedergangs zurückzufallen“, sollte sich „Ungarn – erstmals in seiner Geschichte – an der Gestaltung eines neuen Europas beteiligen“.

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