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EU bestätigt günstige Wachstumsprognosen

28. Feb. 2014

Unter Hinweis auf jüngste Statistiken attestiert eine regierungsfreundliche Ökonomin Ministerpräsident Viktor Orbán, die ungarische Wirtschaft erfolgreich konsolidiert zu haben. Die führende linke Tageszeitung führt hingegen Baustatistiken an, um zu beweisen, dass die Politik der Regierung weitgehend gescheitert sei.

In der Druckausgabe von Magyar Nemzet führt Magdolna Csáth mehrere Indikatoren an, die darauf hindeuten, dass sich die ungarische Wirtschaft in einer besseren Verfassung als der europäische Durchschnitt befinde. Ungarns erwartete Wachstumsrate von 2,8 Prozent übersteige das einprozentige Wachstum im EU-28-Durchschnitt. Gleichzeitig befänden sich sowohl Inflation als auch öffentliche Verschuldung und Arbeitslosenzahlen unter dem EU-Durchschnitt. Csáth glaubt, dass sich das Bemühen der Regierung um eine wirtschaftliche Konsolidierung ohne die Anwendung von Sparmaßnahmen als erfolgreich erwiesen habe. Anhaltendes Wachstum verlange jedoch auch einen Anstieg der Binnennachfrage, der laut Autorin durch weitere Einschnitte bei den Energietarifen sowie zusätzliche Lohnerhöhungen erreicht werden könne.

Népszabadság schätzt die Lage anders ein. Auch wenn die neuesten günstigen Wachstumsprognosen von der Europäischen Kommission bestätigt worden seien, zeige sich anhand der enttäuschenden Baustatistiken, dass sich die ungarische Wirtschaft noch immer nicht stabilisiert habe. In ihrem Leitartikel auf der Titelseite merkt die Zeitung an, dass die Statistiken für 2013 lediglich 7.000 neu gebaute Wohnungen verzeichneten. Dies seien die schlechtesten Werte in 100 Jahren. (Gegenüber dem Vorjahreszeitraum beträgt das Minus 30 Prozent. Im Vergleich zu 2008 werden gegenwärtig knapp 80 Prozent weniger Wohneinheiten errichtet. Tatsächlich ringen die Privathaushalte nach dem Ausbruch der Finanzkrise 2009 angestrengt mit der Rückzahlung ihrer Kredite – Anm d. Red.) Auch wenn die Wirtschaftsleistung 2013 offenbar Fahrt aufgenommen hat, wertet Népszabadság den Rückgang im Baugewerbe als Hinweis auf mangelndes Vertrauen seitens Privathaushalten und Investoren in die Wirtschaft.

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