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Banken vermelden bescheidene Profite

1. Mar. 2014

Zwei Drittel der in Ungarn tätigen Banken vermelden für 2013 nach zwei Jahren im Minus eine Rückkehr in die Gewinnzone. Vor diesem Hintergrund verweist eine konservative Kolumnistin darauf, dass im Gegensatz zu den Prognosen linker Regierungskritiker den Banken auferlegte Steuern deren Profitabilität nicht beeinträchtigt hätten. Die führende linke Zeitung dagegen verweist auf das niedrige Niveau im Bereich Kreditvergabe.

Ungarische Banken konnten für das Jahr 2013 Gewinne in einer Gesamthöhe von 62 Milliarden Forint verbuchen. Insgesamt bewegen sich damit zwei Drittel der Kreditinstitute im Plus. Gleichzeitig haben sie auch ihre Eigenkapitalquoten und Rückstellungen erhöht. Die Zahl notleidender Privathaushaltskredite hat sich dagegen weiter erhöht. Ihr Anteil am Gesamtkreditbestand beläuft sich auf aktuell 20 Prozent.

Angesichts der jüngsten Zahlen empfindet es Anna Szabó als eigenartig, dass die linken Parteien im Falle ihres Wahlsieges die den Banken auferlegten Zusatzsteuern wieder abschaffen wollten. In der Druckausgabe von Magyar Nemzet schreibt Szabó, eine derartige Maßnahme würde den Banken lediglich zu noch höheren Gewinnen verhelfen. Die konservative Kolumnistin erinnert daran, dass linke Kritiker einer gezielten Besteuerung von Finanztransaktionen die Schließung einer Reihe von Banken befürchtet hätten. Nichts dergleichen sei geschehen. Szabó räumt zwar ein, dass das Volumen zur Verfügung stehender Kredite nach wie vor niedrig ausfalle, doch geht sie davon aus, dass dies auf notleidende Kredite zurückzuführen sei, die die Banken zur Zurückhaltung im Bereich Kreditwesen zwängen. Das von der Nationalbank aufgelegte Billigdarlehensprogramm werde, so die Hoffnung Szabós, die Kreditvergabe ankurbeln.

Népszabadság dagegen hält das von Notenbankchef Matolcsy verkündete Billigdarlehensprogramm für einen Fehlschlag. Nach Angaben der linken Tageszeitung haben die Banken seit Oktober lediglich 50 Milliarden der von der Nationalbank zu einem günstigen Zinssatz zur Verfügung gestellten 2.000 Milliarden Forint abgerufen. Diese Zahlen gelten Népszabadság als Beleg dafür, dass die Banken nicht zu einer Finanzierung der ungarischen Wirtschaft bereit seien.

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