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Ungarns Sozialisten von europäischer Linken im Stich gelassen?

4. Apr. 2014

Ein regierungsfreundlicher Kommentator hält fest: Während zu den Teilnehmern von Viktor Orbáns Massenveranstaltung am Samstag der konservative Europarlamentarier Joseph Daul gehört habe, seien für die Oppositionskundgebung am Sonntag seitens europäischer Sozialisten (bzw. Sozialdemokraten) nicht einmal offizielle Grußadressen eingegangen.

Am Wochenende des 29. und 30. März hielten in Budapest die beiden wichtigsten Blöcke ihre größten Wahlkampfkundgebungen ab. Auf der Fidesz-Massenversammlung sprach Viktor Orbán, während bei der Oppositionsveranstaltung tags darauf das gesamte Spitzenpersonal der Linkskoalition vertreten war.

Die Sozialisten hätten keine Rückendeckung mehr in Europa, meint Gábor Borókai, Chefredakteur der regierungsfreundlichen Heti Válasz (Druckausgabe). Warum habe, fragt der Autor, der europäische Sozialistenführer Martin Schulz (der sich oft kritisch gegenüber der Orbán-Regierung geäußert hatte – Anm. d. Red.) nicht an der Veranstaltung teilgenommen, während der französische Vorsitzende der Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europaparlament, Joseph Daul, Seite an Seite mit Orbán auf der Bühne gestanden und seine Unterstützung bekundet habe? Dies könnte gut und gerne einer der wichtigsten Wendepunkte in der ungarischen Politik sein, meint der Autor: Die Linke habe stets um europäische Unterstützung gebeten und das Gehör der europäischen Presse genossen. Eingefleischte Linke hätten in der Überzeugung an der Veranstaltung teilgenommen, dass sie diejenigen seien, die Demokratie, Freiheit und den Westen verkörperten. Jedoch habe laut Borókai die Abwesenheit von sozialistischen Spitzenpolitikern aus dem Westen den Beweis dafür geliefert, dass die ungarischen Sozialisten nicht nur das Vertrauen der Öffentlichkeit in ihre Regierungsfähigkeit sondern zu allem Überfluss auch noch die Unterstützung ihrer ausländischen Förderer verloren hätten.

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