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Mitfühlender Konservatismus gefordert

19. Aug. 2014

Ein konservativer Analyst macht darauf aufmerksam, dass Konservative in Zeiten schwerer sozialer Krisen nicht vor einer intensiveren Einmischung des Staates in die Wirtschaft sowie einer Armutsbekämpfung zurückschrecken sollten, um auf diese Weise den nationalen Zusammenhalt zu stärken.

Obgleich Konservatismus und Sozialismus im Gegensatz zueinander stünden, müssten Konservative in Zeiten einer schweren Wirtschaftskrise in den freien Markt eingreifen, schreibt András Kóré auf Mandiner. Der konservative Politologe verweist darauf, dass die unterschiedlichen Strömungen konservativer Ideologien alle die Vorstellung zurückwiesen, wonach sich der Staat in das Leben von Einzelpersonen sowie traditioneller Zivilgesellschaften mittels Sozialtechnik einmischen sollte. Allerdings fügt der Autor hinzu, dass, während für Konservative soziale Gerechtigkeit nicht als legitimes Ziel betrachtet werden könne, könnten sie dennoch gelegentlich das Eingreifen des Staates unterstützen, um Individuen und Gemeinschaften bei der Bewältigung von Herausforderungen zu helfen, denen sie ansonsten nicht gewachsen seien. In diesem Zusammenhang erinnert Kóré daran, dass Konservative im 19. Jahrhundert sowohl in den USA als auch in Europa und Ungarn das soziale Wohl unter der Voraussetzung gefördert hätten, es habe sich um die einzige Möglichkeit gehandelt, den Armen aus ihrer Not herauszuhelfen.
Der britische Premier Disraeli, die US-Präsidenten Theodore Roosevelt, Taft und Eisenhower hätten den Arbeitnehmern durch die Begrenzung der „ausbeuterischen“ Rechte der Arbeitgeber geholfen. In ähnlicher Weise hätten ungarische Konservative an der Schwelle des 19. zum 20. Jahrhunderts sowie István Bethlen in der Zwischenkriegszeit mutig in die Wirtschaft eingegriffen, um auf diese Weise soziale Katastrophen zu verhindern und die Eigenständigkeit von Individuen und Gemeinschaften zu stärken. Nach Ansicht Kóréns hilft die Verbesserung des sozialen Zusammenhalts durch staatliche Eingriffe in Zeiten von Wirtschaftskrisen den Konservativen auch dabei, ihr inniges Ziel einer Stärkung der nationalen Identität zu verwirklichen.

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