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Ungarn und die Griechen-Krise

31. Dec. 2014

Népszabadság macht darauf aufmerksam, dass vor dem Hintergrund möglicher Wahlsiege durch neue, gegen das Establishment gerichtete Bewegungen in Südeuropa die Zukunft der Eurozone zunehmend unsicher werde und die Einführung der Gemeinschaftswährung auf den Sankt Nimmerleinstag vertagt werden könnte.

„Ein Geist jagt Südeuropa, der Geist der Wut“, schreibt Népszabadság in ihrem Leitartikel auf der Titelseite unter Anspielung auf das „Kommunistische Manifest“ von Marx und Engels. In Griechenland, dem schwächsten Glied in der Eurozonenkette, sei die Wahl eines neuen Staatspräsidenten gescheitert und damit stehe das Land im Januar vor vorgezogenen Neuwahlen. Die linksextremistische Partei „SYRIZA“ könnte gut und gerne den Urnengang gewinnen und der vom Wahlgesetz dem Sieger eingeräumte Bonus von 50 Sitzen die Partei an die Regierung befördern.
Obgleich die SYRIZA-Spitze in letzter Zeit verdächtig oft davon abgesehen habe, mit dem Austritt aus der Euro-Zone zu drohen, glaubt Népszabadság dennoch, dass ein derartiger Schritt nicht auszuschließen sei. Mehr noch, der Erfolg von SYRIZA würde der aus der spanischen Protestbewegung „Indignados“ („Empörte“) erwachsenen „Podemos“-Partei einen mächtigen Schub bescheren. Damit würde Spanien, wie Griechenland, ebenfalls von einem bipolaren in ein Dreiparteiensystem übergehen, wobei in den Umfragen die gegen das Establishment gerichtete Partei gegenüber den gemäßigten Kräften bereits die Nase vorn habe. Zu allem Überfluss wisse auch niemand, wie die Wahlen in Großbritannien Ende kommenden Jahres ausgehen werden. Im Ergebnis sei das Schicksal des Euro mehr als unsicher und EU-Mitgliedsstaaten außerhalb der Eurozone, darunter Ungarn, könnten weitere Ausflüchte für einen Verbleib außerhalb des Klubs bekommen, glaubt Népszabadság.

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