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Auch Ungarn blickt nach Griechenland

27. Jan. 2015

Da die meisten Tageszeitungen bereits vor Bekanntgabe der Endergebnisse der griechischen Parlamentswahlen vom Sonntag in Druck gingen, ist es einzig die links ausgerichtete Népszabadság, die auf den Sieg der Syriza-Partei reagiert und diesen als einen „Weckruf” bezeichnet.

In ihrem Leitartikel auf der Titelseite beobachtet Népszabadság, dass sämtliche beteiligten Parteien den anderen Weckrufe übermitteln. Griechenland werde künftig von einer Partei regiert, die ein Ende der Sparpolitik versprochen und Europa gewarnt habe, dass die Griechen keine weiteren einschränkenden Diktate mehr hinnehmen würden. Griechenland sei immer und immer tiefer in die Hoffnungslosigkeit abgeglitten und habe nunmehr nach dem Strohhalm gegriffen, den Syriza mit ihrem Versprechen eines besseren Lebens gereicht habe. Einen weiteren Weckruf erwarten die Leitartikler demnächst aus Brüssel, Berlin und anderen europäischen Hauptstädten, wenn von dort den Griechen klargemacht werde, dass die letzte Tranche des 240 Milliarden Euro umfassenden Hilfspakets noch ausstehe und weitere Kredite nötig wären, um den Syriza-Versprechungen nachkommen zu können.
Als EU-Mitgliedsland gehöre auch Ungarn zu den Gläubigern und müsse dann mit über die Verwendung jener Kredite entscheiden können. Es müssten neue Lösungswege gefunden werden, glaubt Népszabadság, denn die Politik der Sparsamkeit habe nicht funktioniert, doch auch das „wirtschaftliche Chaos Griechenlands“ sei unhaltbar. Wie jedoch diese neuen Lösungen konkret aussehen sollten, bleibe für den Augenblick noch ein Geheimnis, konstatieren die Leitartikler von Népszabadság.

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