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Simicska lehnt verbittert fünfprozentige Werbesteuer ab

7. Feb. 2015

Print- und Onlinemedien nehmen in umfangreichen Abhandlungen einen einzigen Satz von Lajos Simicska aufs Korn. Der Eigentümer von Magyar Nemzet und Hír TV hatte geäußert, eine Erhöhung der von den meisten Medien zu entrichtenden Werbesteuer werde in einen „totalen Medienkrieg“ münden. (Schätzungen zufolge wäre eine Steigerung von den gegenwärtigen 0,5 oder einem Prozent Werbesteuer auf rund fünf Prozent zu erwarten.) 

Auf Cink fragt sich László Szily, ob loyalste auf Regierungskurs liegende Medien wie Magyar Nemzet und Hír TV tatsächlich zu vehementen Kritikern mutieren werden, während sich RTL Klub wieder auf ein Infotainment in seinen Nachrichtenprogrammen beschränken werde, nachdem der Sender praktisch täglich unangenehme Geschichten über Fidesz-Funktionäre und deren Familien präsentiert hatte.

In einem umfangreichen Artikel zur Vereinbarung zwischen der Regierung und RTL über eine Reduzierung der von RTL Klub zu zahlenden Werbesteuer, zitiert Népszava eine Äußerung von Lajos Simicska. Der ehemalige Fidesz-Schatzmeister und Gründer eines auf Fidesz-Linie liegenden Medienimperiums hatte gesagt, dass, sollte die früher von RTL Klub zu zahlende Steuerlast gleichmäßig auf die übrigen Medien verteilt werden, dies „einen totalen Medienkrieg zur Folge haben würde“ (über die Hintergründe der RTL-Werbesteuer vgl. BudaPost vom 30. Januar 2015). In Népszabadság wird der Népszava-Artikel unter der Überschrift „Simicska ist zu einem totalen Krieg bereit“ zusammengefasst, während Magyar Nemzet schreibt: „Der Medienkrieg könnte total werden.“ Demnach vertritt die führende rechtsorientierte Tageszeitung die Ansicht, dass der Krieg bereits tobt. (Im Laufe des Tages legten zahlreiche führende Journalisten des Simicska-Imperiums ihre Posten nieder, so beispielsweise die Chefredakteure von Magyar Nemzet, Lánchíd Rádió und Hír TV. Daraufhin kündigte Simicska an, er werde sie „mit meinen Leuten ersetzen, die weder erpresst noch eingeschüchtert werden können” – Anm. d. Red.)

 

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