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Vona übt sich in Mäßigung

5. Feb. 2015

Nach Ansicht eines gemäßigt konservativen Analysten ergibt sich für Jobbik-Chef Gábor Vona die Chance, als Herausforderer von Ministerpräsident Orbán zu reüssieren. Der Chef der Partei vom äußersten rechten Rand gebe sich in letzter Zeit überraschend moderat, um neue Schichten der Wählerschaft anzusprechen.

Auf Mandiner analysiert Ákos Gergely Balogh die Rede von Gábor Vona zur „Lage der Nation“ und kommt zu dem Schluss, dass der Jobbik-Vorsitzende den Radikalismus seiner Partei bewusst immer weiter herunterfahre, um seinen Einfluss auf gemäßigte Wähler auszudehnen. Das überraschendste Novum in der Vona-Rede sei das Versprechen gewesen, wonach Jobbik – erst einmal an der Regierung – mit dem „kalten Bürgerkrieg“ Schluss machen und Angestellte im öffentlichen Dienst niemals wegen ihrer Loyalität zu anderen politischen Kräften entlassen würde. Noch 2008, erinnert Balogh, habe Vona durch Ungarns Städte marschierende paramilitärische Einheiten „im Stil iranischer Revolutionsgarden“ befürwortet. Wahr ist, so der Autor, dass sich Vona in den vergangenen Jahren beständig um eine gemäßigtere Tonlage bemüht habe. Wenn er unentschiedene Wähler davon überzeugen würde, dass sie von Jobbik nichts zu befürchten hätten, und diese Wähler sogar hoffen könnten, dass die Partei ihnen Ruhe und Sicherheit bescheren werde, könnte er ohne weiteres zum Herausforderer von Ministerpräsident Orbán avancieren, vor allem in Hinblick auf das Fehlen einer glaubwürdigen Linksopposition, schlussfolgert Balogh.

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