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Brüssel beauftragt Gyurcsány

6. May. 2015

Ein Analyst des rechten Spektrums empfindet es als „widerlich“, dass die Europäische Kommission ausgerechnet die Firma des ehemaligen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány mit einer wichtigen Aufgabe betraut hat. So soll das Unternehmen die Umsetzung von EU-Entwicklungsprogrammen in den einzelnen Mitgliedsländern für den aktuell laufenden Siebenjahreszyklus (2014 bis 2020) überprüfen.

In Magyar Nemzet schreibt Tamás Fricz, die Europäische Kommission könne von Gyurcsány, einem führenden Oppositionspolitiker, nicht wirklich erwarten, dass er die Handhabung europäischer Entwicklungsfonds seitens der ungarischen Regierung unparteiisch bewerte. Und so laufe die Beauftragung seiner Firma Altus auf eine direkte politische Einmischung hinaus. Andererseits kritisiert Fricz auch die ungarischen Behörden, weil sie Gyurcsány strafrechtlich nicht belangt hätten. Dessen „dubiose Transaktionen“ seien von der Presse immer wieder aufgegriffen, jedoch nie untersucht worden. Gleiches gelte für seine Rolle als Ministerpräsident bei brutalen Übergriffen der Polizei im Jahre 2006. Würde wenigstens gegen ihn ermittelt werden, so hätte er den Auftrag aus Brüssel sicher nicht bekommen, gibt sich Fricz überzeugt.

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