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Juncker teilt aus

27. May. 2015

Ein regierungsfreundlicher Kommentator hält Jean-Claude Juncker für ungeeignet, den Job als Chef der EU-Kommission auszuüben. Hintergrund der kritischen Stellungnahme ist die Begrüßung Orbáns durch Juncker beim jüngsten EU-Gipfel in Riga. Der Luxemburger hatte den Gast aus Budapest scherzhaft mit den Worten „Der Diktator kommt!“ begrüßt und ihn mit seiner linken Hand auf den Nacken geschlagen, während er mit seiner rechten Orbáns Hand schüttelte.

In Napi Gazdaság schreibt László Néző, er würde Juncker nicht mit der Führung eines Pioniertrupps betrauen, geschweige denn mit der Führung der Europäischen Union. Bereits seine Wahl sei eine Schande gewesen, nachdem er als Ministerpräsident von Luxemburg im Zuge eines Bestechungs- und Geheimdienstskandals habe zurücktreten müssen. In diesem Zusammenhang verweist Néző auch darauf, dass Juncker ein Land regiert habe, das als Steuerparadies diente und andere europäische Staaten um gewaltige Steuereinnahmen prellte.
Ministerpräsident Orbán sei nicht das erste Opfer seiner ungehobelten Gesten gewesen, notiert der Autor. So habe Juncker einmal den Hals des spanischen Finanzministers umklammert und bei anderer Gelegenheit den Kopf des österreichischen Bundeskanzlers mit einem Stapel Akten bearbeitet. Néző verweist auf Gerüchte, wonach Juncker ein Alkoholproblem habe, was der Kommissionspräsident jedoch bestreite. Lobende Worte findet der Kommentator für Orbán, der nach der groben Beleidigung weitergegangen sei, als wäre nichts geschehen. Allerdings hofft Néző auch, dass der Ministerpräsident eine Gelegenheit zur Revanche finden werde – wenn auch nicht mit gleicher Münze.

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