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Siebenbürgen: Liberaler Politiker zur nationalen Homogenität

24. Jun. 2015

Ein bekannter Politiker aus Siebenbürgen fürchtet, dass Äußerungen von Ministerpräsident Orbán über die nationale Homogenität der Ungarn unrichtig und nur schlecht mit den Interessen der ungarischen Minderheiten in den Nachbarländern in Einklang zu bringen seien.

„Die ungarische Nation stellt eine kulturell und sprachlich breitgefächerte Gemeinschaft dar“, schreibt Béla Markó in Népszabadság. Der ehemalige Vorsitzende des Demokratischen Verbands der Ungarn in Rumänien (RMDSZ) kritisiert Ministerpräsident Viktor Orbán, der in der Debatte um Immigration und Multikulturalität geäußert hatte, Ungarn sei von jeher ein homogenes Land gewesen. (Orbán hatte dies allerdings bei einem Vergleich Ungarns mit westlichen Ländern gesagt – Ländern also, in denen größere Gemeinschaften asiatischer und afrikanischer Herkunft leben – Anm. d. Red.) Ungarische Gemeinschaften innerhalb und außerhalb der Grenzen Ungarns sprächen unterschiedliche Dialekte, notiert Markó und fügt hinzu, verschiedene Teile der ungarischen Kulturgemeinschaft hätten in ihrer Geschichte häufig vor gänzlich unterschiedlichen politischen Herausforderungen gestanden. Demzufolge wäre es schwierig, ein gemeinsames historisches Gedächtnis ausfindig zu machen. Der siebenbürgische Kommentator erinnert daran, dass bei der Rede von einer vermeintlichen nationalen Einheitlichkeit ein hässlicher Unterton gerade in Siebenbürgen mitschwinge, wo die Rechte der ethnischen Ungarn im Namen der Festigung einer Homogenität der rumänischen Nation unter der Ceaușescu-Diktatur beschnitten worden seien.

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