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Zuwanderung weiter in der Diskussion

17. Jun. 2015

Ein regierungsfreundlicher Kommentator sieht in der prekären Lage afrikanischer Migranten, die die italienisch-französischen Grenze Richtung Frankreich überqueren wollten, einen Beleg dafür, dass die ungarische Regierung mit ihrer Kampagne gegen illegale Einwanderung richtig liege. Ein linksorientierter Soziologe wiederum fordert progressive Kräfte zu konkreter Solidarität mit den Migranten auf.

In Napi Gazdaság konstatiert Levente Sitkei, dass sowohl Italien als auch Frankreich zu Recht versuchten, ihren jeweiligen Lebensstil zu bewahren. Der Konflikt beweise zudem, dass die Bedenken Ungarns über den sich verstärkenden Zustrom von Flüchtlingen absolut gerechtfertigt seien. Die linke Opposition mag wohl der Regierung Rassismus vorwerfen, doch sollte diese Frage nicht für politische Feldzüge missbraucht werden, warnt der Autor. „Denn dies ist die ernsteste Bedrohung, der sich die Europäische Union gegenübersieht.“

Der Soziologe Pál Tamás bedauert den aktuell in Budapest tobenden „Plakat-Krieg“. In der Tageszeitung Népszabadság bezeichnet er die Plakatwände, die den Migranten die Regeln erklärten, als irreführend. Gleichzeitig kritisiert Tamás diejenigen, die diese Plakate demolieren, als kindisch. Stattdessen sollten die fortschrittlichen Kräfte ihre Wohnungen nach für Migranten möglicherweise nützlichen Dingen durchforsten, sollten Migrantenkinder zusammen mit den eigenen in den Zoo begleiten, um die Art von Solidarität zu bekunden, die verdeutlichen würde, dass sie von tief verwurzelten Werten angetrieben werden – nicht aber von möglichen politischen Vorteilen.

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