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Ein Konservativer ergreift Partei für Tsipras

10. Jul. 2015

Ein einflussreicher konservativer Kommentator vertritt die Ansicht, dass die griechische Linksregierung (wie auch die rechtsorientierte ungarische vor fünf Jahren) im Recht sei, wenn sie weitere finanzielle Beschränkungen ablehne, die das Land nur noch tiefer in die Verschuldung gestürzt hätten.

Im Wochenkommentar für die Druckausgabe von Heti Válasz schreibt Chefredakteur Gábor Borókai, sowohl die europäischen Institutionen als auch frühere Regierungen Griechenlands trügen ihren Teil der Verantwortung für die Schuldenlast. Demzufolge wäre es ungerecht, einzig die griechische Bevölkerung zu bestrafen. Der Journalist äußert Sympathie für die griechische Seite, wenn diese einen vorteilhafteren und ausgewogeneren Deal mit den internationalen Gläubigern auszuhandeln versucht. Auch die von der Volksabstimmung am letzten Sonntag ausgehende Botschaft stößt auf die Zustimmung des Kommentators: „Die ärmeren Länder an der europäischen Peripherie können keine weiteren Lasten mehr tragen.“ Das griechische Referendum sei ein weiterer Beleg „für die nicht vorhandene Lebensfähigkeit der alten Welt“. Borókai erinnert daran, dass der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán auf diesem Gebiet Vorreiter gewesen sei, indem er Maßnahmen mit dem Ziel ergriffen habe, die Erträge von Banken und Multis Richtung öffentlichen Bereich umzuverteilen.

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