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Konservative uneins über die Migration

20. Jul. 2015

Ein Autor der wichtigsten regierungsfreundlichen Zeitung meint, Ungarn müsse die gegenwärtige Migrationswelle eindämmen und die Migranten durchleuchten. Eine katholische Wirtschaftswissenschaftlerin wiederum hält Menschlichkeit und Empathie für wichtiger als sämtliche anderen Erwägungen.

In Napi Gazdaság stimmt János Csontos der Regierung zu, wonach der Zaun entlang Ungarns Südgrenze eine unvermeidliche Lösung auf Zeit sei. Er kritisiert Oppositionspolitiker, die den Zaun mit dem Eisernen Vorhang verglichen, da diesmal niemand die Menschen von der Nutzung offizieller Grenzübergänge abhalten wolle. Zudem kritisiert Csontos die Europäische Union mit markigen Worten, die weiterhin keine Lösung anbieten könne, während andere Mitgliedsstaaten wie die Tschechische Republik versuchten, die am besten ausgebildeten Flüchtlinge herauszusuchen und sie freiwillig aufzunehmen. Ungarn sollte, um sich in eine ähnliche Lage zu bringen, die Migranten an den Grenzübergängen empfangen können. Tatsächlich sollten echte Flüchtlinge, die nichts zu verbergen hätten, einfach an der ungarischen Grenze Asyl beantragen, ohne illegal die Grenze nach Ungarn zu überqueren. Der konservative Autor meint, Budapester Liberale, die der Regierung Gefühllosigkeit vorwürfen, sollten Flüchtlinge in ihren eigenen Häusern aufnehmen. Die Regierung versuche, Ungarn in der selben Weise zu schützen, wie jene ihre eigenen Häuser zu schützen suchten, argumentiert Csontos.

Sarolta Laura Varitz, Wirtschaftswissenschaftlerin und Nonne vom Dominikanerorden, warnt davor, Migranten als gewalttätige Straftäter zu verdammen. In der Druckausgabe von Heti Válasz räumt sie ein, dass die mehrere hunderttausend Personen umfassende Immigrationswelle Europa massive Rechts-, Infrastruktur- und Sicherheitsprobleme bescheren würde. Der Päpstliche Rat für Recht und Frieden habe europäische Staaten dazu aufgerufen, mehr Mitgefühl zu zeigen, bis die Hauptursachen beseitigt sowie Frieden und Sicherheit in den Herkunftsländern der Migranten wiederhergestellt seien. Einwanderer, erklärt die Autorin, stellten keine gesichtslose Masse von Feinden dar, die in unser Territorium einfielen. Doch würden sie zu solchen, wenn wir sie in diesem Geiste empfingen.

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