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Migranten aus sicheren Drittstaaten künftig abgewiesen

2. Jul. 2015

Ein linksorientierter Kolumnist äußert die Befürchtung, dass bislang überwiegend friedfertige Migranten mit Widerstand reagieren werden, falls Ungarn sie demnächst ins für sicher erklärte Ausland zurückschicken sollte.

An der ungarischen Südgrenze werde sich ein grausiges Katz- und Maus-Spiel vollziehen. So lautet eine von István Tanács in Népszabadság formulierte Prognose. Das Spiel werde beginnen, sobald die Behörden ein neues Gesetz anwendeten, das ihnen die Deportation von aus sicheren Drittstaaten eintreffenden Migranten ermögliche. (Das Parlament in Budapest hatte am Dienstag ein entsprechendes Gesetz verabschiedet und die Regierung ermächtigt, in einer Verordnung diejenigen Staaten zu bestimmen, die als sichere Herkunftsländer zu gelten haben – Anm. d. Red.)
Laut Tanács, der in der südungarischen Stadt Szeged beheimatet ist, hätten Migranten bislang von örtlichen Ordnungshütern aufgegriffen werden können. Danach hätten sie geduldig auf den Polizeibus gewartet, der sie in ein Aufnahmezentrum chauffiert habe. Das allerdings werde sich ändern, sobald sie eine Abschiebung nach Serbien befürchten müssten. Die Migranten brächten ihre von der heimatlichen Misere ausgelösten Hassgefühle mit nach Europa, konstatiert der Autor unter Verweis auf gewalttätige Auseinandersetzungen, die sich am Montag innerhalb und außerhalb des Aufnahmezentrums in Debrecen abgespielt hatten.
Die meisten Ungarn würden die Absicht der Regierung gutheißen, die aktuelle Migrationswelle zu stoppen oder umzuleiten, räumt Tanács ein und vermutet, dass Westeuropa nicht entschieden einschreiten werde, da Ungarn „dessen Drecksarbeit kostenlos übernehmen wird“.

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