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Kurdistan und die Nato

5. Aug. 2015

Ein linksorientierter Analyst beschäftigt sich mit den türkischen Angriffen gegen die kurdische PKK und befürwortet in diesem Zusammenhang die Gründung eines unabhängigen Kurdenstaats. Gleichzeitig zieht er eine Parallele zwischen den außenpolitischen Strategien von Präsident Erdogan und Regierungschef Orbán.

„Der türkische Präsident Erdogan nutzt die Syrienkrise, um gegen die kurdische Minderheit vorzugehen, anstatt sich mit ‘seinem ideologischen Verwandten’, dem IS, auseinanderzusetzen“, schreibt Tamás Beck in Népszava. Der Kolumnist vom linken Spektrum vermutet, dass Präsident Erdogan einen Deal mit der Nato-Führung ausgehandelt habe. Entsprechend könnte er freie Hand im Kampf gegen die Kurden für das Zugeständnis erhalten haben, dass von türkischen Luftwaffenstützpunkten aus Angriffe gegen den IS geflogen werden dürfen. In diesem Zusammenhang verfolge Präsident Erdogan eine ähnliche Strategie wie Ministerpräsident Orbán, der als Vertreter eines Nato-Mitglieds durch die Zusammenarbeit mit Moskau ebenfalls ein doppeltes Spiel treibe, so die Interpretation Becks. Dieser Spagat diene zwei Zielen: So wolle Präsident Erdogan die kurdische Unabhängigkeitsbewegung schwächen, aber gleichzeitig seinen Kampf gegen den Säkularismus vorantreiben. Die Strategie Erdogans könnte sich allerdings langfristig betrachtet nicht auszahlen, da die Errichtung eines unabhängigen Kurdistans sowohl moralisch als auch politisch zwingend geboten sei, notiert Beck.

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