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Verliert Ungarn seine Staatlichkeit?

27. Aug. 2015

Mehr und mehr Flüchtlinge und Migranten kommen ungeachtet der verstärkten Grenze zu Serbien nach Ungarn. Vor diesem Hintergrund fragt sich ein angesehener Analyst, ob Ungarn überhaupt noch als Staat bezeichnet werden könne, sei das Land doch nicht in der Lage, seine eigenen Grenzen zu überwachen.

Auf seiner populären Facebookseite hat der Politologe Gábor Török Diskussionen über die Frage, was wir von den aus Asien stammenden Massen an Migranten halten sollten, als wichtig und legitim bezeichnet. „Einige hassen sie, einige mögen sie, anderen sind sie gleichgültig – das alles ist rechtmäßig.“ Allerdings glaubt der Publizist, dass eine wichtige Frage beantwortet werden müsse, die auf den ersten Blick lediglich theoretischer Natur zu sein scheine, jedoch tagtäglich an praktischer Bedeutung gewinne: Lasse sich ein Land, das nicht kontrollieren könne, wer seine Grenzen passiere, überhaupt noch als Staat bezeichnen? Denn genau das geschehe derzeit in Ungarn und in der Europäischen Union insgesamt. Ein Staat beginne dort, wo ein Territorium mit Grenzen existiere. Mittlerweile hätten europäische Staaten innerhalb des Schengen-Raumes durch die freiwillige Abschaffung von Binnengrenzkontrollen ihre Souveränität der internationalen Gemeinschaft abgetreten. Allerdings hätten wir niemals in einen Kontrollverlust unserer Außengrenzen eingewilligt, insistiert Török und stellt fest, dass faktisch genau dies zur Zeit geschehe. Normalerweise herrsche ein Staat über die Geschicke auf seinem Territorium. Jetzt jedoch würden wir von den Ereignissen beherrscht, resümiert Török.

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