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EU-Gipfel: Orbán mit seinem Plan abgeblitzt

25. Sep. 2015

Auf dem Gipfel zur EU-Asylpolitik wurde zwar beschlossen, syrische Flüchtlinge wenn möglich außerhalb der EU-Grenzen zu halten, doch fiel gleichzeitig der ungarische Vorschlag durch, eine gemeinsame Streitmacht zur Bewachung der griechischen Seegrenzen einzusetzen. Angesichts dieser Entscheidung wirft ein Kommentator des linken Spektrums dem ungarischen Ministerpräsidenten Orbán vor, in seiner Kritik an Bundeskanzlerin Merkel zu weit gegangen seien.

Es sei ein Fehler des ungarischen Ministerpräsidenten gewesen, sich in der Fehde seines bayerischen Amtskollegen mit Kanzlerin Merkel auf dessen Seite geschlagen zu haben. Diese Auffassung vertritt András Dési in Népszabadság. (Seehofer hatte den ungarischen Ministerpräsidenten zu einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion nach Bayern eingeladen. Bei dieser Gelegenheit kritisierten beide Ministerpräsidenten unisono die ihrer Ansicht nach kurzsichtige Politik der europäischen Spitzenpolitiker gegenüber einer wachsenden Anzahl von nach Europa strömenden Migranten – Anm. d. Red.) Dési glaubt, Orbáns Warnung vor einem „moralischen Imperialismus“ sei zu offensichtlich an die Adresse Angela Merkels gerichtet gewesen. Der Kolumnist aus dem linken Spektrum räumt ein, dass die Bundeskanzlerin mit ihrer beruhigenden Ausdrucksweise keine Antworten auf viele brennende Fragen zur Migration habe. Jedoch macht Dési darauf aufmerksam, dass es sich beim bayerischen Ministerpräsidenten um eine kleine Nummer handele und Ungarn es vermeiden sollte, sich mit der großen anzulegen.

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