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Lehrerdemos in elf Städten

4. Feb. 2016

Eine links ausgerichtete Tageszeitung begrüßt die von Lehrern eines Miskolcer Gymnasiums initiierten Demonstrationen als ein Beispiel für Zivilcourage und Selbstbestimmung. Ein Webmagazin des rechten Spektrums wiederum vermutet, dass die „legitime Protestbewegung“ der Lehrer von NGO’s instrumentalisiert werde, die von George Soros gegründet worden seien.

Im Leitartikel auf ihrer Titelseite weist Népszabadság darauf hin, dass sich Schulen landesweit in einem einzigen Augenblick hinter die Lehrer der Miskolcer Schule und deren Forderung gestellt hätten, das von der Regierung vor vier Jahren eingeführte zentralisierte staatliche Bildungssystem abzuschaffen. (Der offene Brief der Pädagogen aus Miskolc wurde später von Zehntausenden Ungarn unterzeichnet. Die Lehrergewerkschaft plant für die nächste Woche eine Massendemonstration in Budapest. Am Mittwoch organisierten die Lehrer selbst Protestmärsche in elf Städten des Landes. Sie verlangen mehr Autonomie für Schulen und fordern die Regierung auf, den Lehrern aufgebürdeten bürokratischen Aufwand zu reduzieren. Nach Ansicht der Pädagogen sind auch die Schüler überlastet. Der Minister für Humanressourcen hat mittlerweile einen runden Tisch einberufen, um die Forderungen der Lehrerschaft zu erörtern – Anm. d. Red.) Nach Einschätzung von Népszabadság haben die Lehrer des Miskolcer Ottó Hermann-Gymnasiums etwas erreicht, was bislang weder Gewerkschaften noch Parteien gelungen sei: Sie hätten eine „eingeschüchterte intellektuelle Schicht“ davon überzeugt, sich für ihre eigenen Interessen einzusetzen.

Eine gute Sache“ nennt Szilveszter Szarvas auf Pesti Srácok die Forderungen der Lehrer. Jedoch beklagt er die Anwesenheit liberaler, gegen die Regierung eingestellter und zum Netzwerk des ungarischstämmigen US-Investors George Soros gehörender NGOs unter den Organisatoren.

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