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Nachdenkliches zu Donald Trump

5. Mar. 2016

Auch in außenpolitischen Belangen prallen in Ungarn die Meinungen hart aufeinander. So hofft beispielsweise ein konservativer Blogger auf einen Sieg von Donald Trump bei den im November stattfindenden US-Präsidentschaftswahlen, um den politisch korrekten Mainstream-Eliten auf diese Weise eine herbe Niederlage zuzufügen. Dagegen ist die führende linke Tageszeitung des Landes überzeugt, dass sich ein Wahlsieg Trumps katastrophal auswirken würde.

Donald Trump habe die Chance, der Diktatur der Political Correctness ein Ende zu bereiten, konstatiert Zsolt Jeszenszky auf Mandiner. Der Erfolg Trumps sei auf dessen Fähigkeit zurückzuführen, Kontakt zu den mit den Eliten unzufriedenen einfachen Wählern aufzubauen, wofür er sich einer gegen das Establishment gerichteten Rhetorik bediene. Jeszenszky sieht die Kritiker Trumps im Irrtum, wenn diese ihm eine ordentliche Führungskompetenz absprächen. Schlussfolgernd urteilt der Blogger: „Wir müssen dafür beten, dass Trump Hillary Clinton besiegt“ und mit ihr die „selbstgefälligen Eliten“, von denen sich das Volk in zunehmendem Maße entfremde.

Das sei längst kein Spaß mehr, kommentiert Népszabadság in ihrem Leitartikel auf der Titelseite den Vormarsch Trumps bei den Präsidentschaftsvorwahlen in den USA. Das führende linksorientierte Blatt hält Trump für eine tickende Zeitbombe. Ihm fehlten die grundlegenden Fähigkeiten, um die größte Macht der Welt zu führen. Die Leitartikler machen für den Erfolg Trumps eine rassistische Panikmache verantwortlich, die „Nazis in den USA“ ansprechen würde. Eine Präsidentschaft Trumps würde sich weit über die USA hinaus verheerend auf die Politikgestaltung auswirken, vermutet Népszabadság.

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