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BIP steigt im ersten Quartal um 0,5 Prozent

17. May. 2016

Ein linksorientierter Analyst geht mit Blick auf den leichten BIP-Zuwachs vom ersten Quartal davon aus, dass die Wirtschaftsleistung Ungarns in naher Zukunft kaum in dem von Ministerpräsident Orbán gewünschten Tempo wachsen werde.

Nach dem rasanten Wirtschaftswachstum 2015 hat das ungarische Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal 2016 im Jahresvergleich lediglich um 0,9 Prozent zugelegt. Die saisonbereinigte Zuwachsrate betrug ein halbes Prozent.

In Népszabasdság erklärt Roland Baksa die niedrigere Wachstumsrate mit einer zeitweiligen Zahlungspause bei den EU-Strukturfonds. Die letzten noch aus der vorherigen Haushaltsperiode der EU stammenden Überweisungen seien 2015 getätigt worden und der Transfer der neuen Mittel habe im ersten Quartal 2016 noch nicht eingesetzt, erläutert Baksa. Im Ergebnis habe die Produktion im Bausektor um 30 Prozent nachgegeben. Doch sei es sehr wahrscheinlich, dass die ungarische Wirtschaft im weiteren Verlauf des Jahres stärker wachsen werde. Sobald die Zahlungen im Zusammenhang mit den Strukturfonds wieder aufgenommen würden und die Automobilwerke neue Modelle produzierten, könne das BIP im Jahr 2016 um 2,2 bis 2,5 Prozent zulegen, glaubt der Analyst. Angesichts dieser Schätzungen hält Baksa es für unwahrscheinlich, dass die Wirtschaft demnächst um die von Ministerpräsident Orbán gewünschten fünf Prozent pro Jahr wachsen könnte. (Laut Orbán wäre ein schnelleres Wachstumstempo notwendig, damit Ungarn den Rückstand gegenüber westeuropäischen Länder aufholen kann – Anm. d. Red.)

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