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Linke streiten über bedingungsloses Grundeinkommen

3. Jun. 2016

Kolumnisten des linken Spektrums sind sich in der Frage uneins, ob ein unbedingtes Grundeinkommen moralisch wünschenswert bzw. ökonomisch machbar wäre.

In Népszava vertritt András Lázár die Ansicht, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen nach dem von linken Intellektuellen angeregten Muster (vgl. BudaPost vom 14. Januar 2014) moralisch geboten und wirtschaftlich machbar wäre. Der linksorientierte Kolumnist kritisiert Äußerungen des stellvertretenden Fidesz-Parteichefs Lajos Kósa, wonach ein solches Grundeinkommen eine kommunistische Idee und der Natur des Menschen fremd sei. Im Gegenteil, so versichert Lázár, würde ein bedingungsloses Einkommen sämtlichen Bürgern eine Grundsicherung ganz ohne massive bürokratische Scherereien und Verwaltungskosten bescheren. Die Idee werde von 64 Prozent der EU-Bürger befürwortet, notiert der Autor und wirft dem Fidesz vor, dass die Partei die Einführung eines Grundeinkommens deswegen ablehne, um die eigene Bestimmungshoheit über Subventionen und andere Beihilfen als Gegenleistung für Wählerstimmen aufrechterhalten zu können.

Ein unbedingtes Grundeinkommen korrumpiere die Moral und sei wirtschaftlich nicht machbar, behauptet István Tanács in Népszabadság. Nach Ansicht des linken Kommentators ssei es völlig unrealistisch anzunehmen, dass Ungarn mehr für die Wohlfahrt ausgeben könne als gegenwärtig. Und mit Blick auf die Moral argumentiert Tanács, hart ihren Lebensunterhalt erarbeitende Menschen würden ein bedingungsloses Einkommen als Erniedrigung empfinden. Ungeachtet all dessen, so die Befürchtung des Autors, dürften die linken Parteien in ihrem nächsten Wahlkampf die Einführung eines Grundeinkommens versprechen.

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