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BIP … und Arbeitskräftemangel nehmen zu

17. Aug. 2016

Ein regierungsfreundlicher Analyst zeigt sich zuversichtlich, dass in naher Zukunft Wachstumsraten zwischen drei und fünf Prozent erreichbar seien. Für einen Kommentator des linken Spektrums hingegen werde der Arbeitskräftemangel für ernste Probleme sorgen.

Das Wachstum von 2,6 Prozent im zweiten Quartal sei eine willkommene Überraschung in einer Zeit, in der EU-Kohäsions- und Strukturfonds nur spärlich flössen, schreibt Gergely Kiss in Magyar Idők. Dies entlarve die Behauptung der Opposition, wonach EU-Transfers der Hauptmotor der ungarischen Wirtschaft seien. Kiss begrüßt zudem die Pläne des Kabinetts, durch eine Senkung der Sozialversicherungsbeiträge die Beschäftigungslage zu verbessern, ohne jedoch die Finanzen von Kranken- und Rentenkassen zu gefährden.

Für Ferenc Hajba, Korrespondent von Népszabadság in Győr, ist die Arbeitslosigkeit zumindest in Westungarn nicht das Hauptproblem. Im Gegenteil: Unternehmen kämpften mit einem zunehmenden Arbeitskräftemangel. Die Menschen seien nicht geneigt, Jobs mit geringem Ansehen zu übernehmen – zumindest nicht in Ungarn. So finde man mittlerweile ungarische Uni-Absolventen in Londoner Kaffeestuben oder als Verkäufer in Österreich, wo sie „anständig bezahlt“ würden. Für diese Flucht von Arbeitskräften ist nach Ansicht Hajbas die Regierung verantwortlich. Der Journalist lehnt zudem offizielle Anstrengungen zur Erhöhung der Geburtenrate ab, denn diese seien jämmerlich unzureichend, um die klaffenden Löcher zu stopfen.

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