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Doping: Zwei ungarische Kanuten fliegen aus der Olympiamannschaft

4. Aug. 2016

Die wichtigste linksorientierte Zeitung Ungarns sieht die Schuld für die Doping-Misere bei den Verantwortlichen, denn sie verdienten gut damit, das Leben von jungen Sportlern zu riskieren.

Der Fall bestätige die weitverbreitete Ansicht, dass praktisch alle Weltklasse-Athleten irgendeine Art von illegalen Substanzen zu sich nähmen, um ihre Leistung zu steigern, heißt es im Leitartikel von Népszabadság. Auf dem Spiel stehe Geld – auf beiden Seiten. Die Olympiade müsse den Anschein von Sauberkeit wahren, da die großen internationalen Sponsoren negative Publicity vermeiden wollten. Auf der anderen Seite würden die Athleten nur im Erfolgsfall von ihren Sponsoren bezahlt. Das linksorientierte Blatt tut sich schwer damit, einzelne Athleten zu verurteilen, denen ein erfolgreicher Auftritt bei den Olympischen Spielen für den Rest ihres Lebens ein ansehnliches Einkommen garantieren würde. Die Nutznießer des korrupten Systems wiederum – Ärzte, Chemiker, Funktionäre und die Chefs von Sportorganisationen – riskierten das Leben und die Ehre von jungen Athleten. Sie entledigten sich der wenigen Ertappten und machten sich basierend auf den Erfolgen der übrigen Sportler ein gutes Leben. Népszabadság hält es daher für wünschenswert, wenn die Ausgeschlossenen die Namen derjenigen offenlegen würden, die ihnen die illegalen Substanzen verabreicht hätten.

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