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Orbán kündigt neuen Grenzzaun an

29. Aug. 2016

Die Pläne des Ministerpräsidenten, einen neuen Zaun an Ungarns Südgrenze zu errichten, vergleicht die führende Tageszeitung des linken Spektrums mit der israelischen Mauer im Westjordanland. Népszabadság fragt sich, ob Ungarn wohl auf Flüchtlinge schießen lassen würde, falls die neue Verteidigungslinie sie nicht aufhalten sollte.

In seinem vierzehntägigen Rundfunkinterview kündigte Ministerpräsident Viktor Orbán am Freitag an, dass die Regierung die ungarische Südgrenze durch die Errichtung eines dritten Zauns komplett abriegeln werde. Diese neue massive Verteidigungslinie könnte Hunderttausende Flüchtlinge davon abhalten, ungarisches Territorium zu betreten. Orbán deutete an, dass Ungarn erneut zum Grenzraum illegaler Migration werden könnte, sollte die Türkei den Zustrom von Migranten aus dem Nahen Osten nicht mehr weiter unterbinden.

Im Leitartikel auf der Titelseite von Népszabadság wird der von Ministerpräsident Orbán angekündigte Zaun mit der israelischen Mauer im Westjordanland verglichen. Massive Zäune reduzierten terroristische Bedrohungen, räumt die führende Tageszeitung des linken Spektrums ein, aber sie könnten Flüchtlinge und illegale Migranten nicht stoppen. Sollte die neue Verteidigungslinie Migranten nicht aufhalten, so die Befürchtung von Népszabadság, würde Ungarn wie Israel 2011 über den Einsatz von Waffen entscheiden müssen. (Damals waren 35 gegen die Grenzmauer protestierende Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen worden – Anm. d. Red.)

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