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Ritterkreuz für Bayer weiterhin eine Titelgeschichte

31. Aug. 2016

Die führende linke Tageszeitung widmet den Großteil ihrer Titelseite sowie ihre Seite drei dem Fall des immer wieder polemisch argumentierenden, der Regierung nahestehenden Kolumnisten. Bayer hatte zum Nationalfeiertag am 20. August eine hohe Auszeichnung erhalten, woraufhin bis heute einhundert frühere Preisträger ihre Orden und Ehrungen aus Protest zurückgegeben haben. Ein Künstler wiederum argumentiert, Bayers Entschuldigung werde in unfairer Weise nicht zur Kenntnis genommen.

Neben von früheren Regierungen geehrten sowie anderen, dem linksliberalen Spektrum nahestehenden verärgerten Preisträgern befänden sich auch ein katholischer und ein protestantischer Bischof unter den Protestierenden, merkt Népszabadság in ihrem Leitartikel auf der Titelseite an. Sie alle verbinde ihre Abneigung gegen vulgäre Sprache und rassistische Metaphern. Die Autoren erwähnen auch Bayers jüngstes Versprechen, keine hetzerischen Artikel mehr schreiben zu wollen, als „möglicherweise nachdenkenswert“. Jede sich vielleicht aus der ganzen Geschichte ergebende positive Folge sollte als ein Resultat der Aktion der einhundert Protestierenden betrachtet werden, notiert Népszabadság abschließend.

Der Rockmusiker und „öffentliche Intellektuelle“ András Hajós meldet sich auf Mandiner zu Wort und bedauert die Welle des Zorn, die sich über Bayer ungeachtet dessen bemerkenswerter Entschuldigung ergieße. In einem Interview mit Mandiner hatte Bayer eingeräumt, dass die Protestierenden „recht haben“. Zugleich versprach er, künftig nicht mehr im bisherigen Stil schreiben zu wollen. In seiner eigenen Kolumne in Magyar Hírlap veröffentliche Bayer eine umfangreiche Zusammenstellung vulgärer von linken Autoren stammender Kommentare aus Presse und Blogs. Er sei nicht stolz darauf, zuweilen auf das selbe Niveau wie sie abgeglitten zu sein, so Bayer. Nach Ansicht des unabhängigen liberalen „öffentlichen Intellektuellen“ wäre es wichtiger, sich für Fairness und Verständnis einzusetzen, anstatt einen Mann zu zerstören. Deshalb sollte jede Entschuldigung des Missetäters begrüßt und nicht ignoriert oder als vorgetäuscht zurückgewiesen werden, fordert Hajós.

 

 

 

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