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Hillary Clintons Gesundheitsprobleme

14. Sep. 2016

Auch die ungarische Presse beschäftigt sich mit dem plötzlichen Schwächeanfall der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton bei der 9/11-Gedenkfeier am Ground Zero vom vergangenen Sonntag. Dabei beklagt die führende linke Tageszeitung Ungarns, dass beide Kandidaten nur sehr zögerlich Informationen über sich selbst preisgeben würden, während ein radikal konservativer Kommentator vermutet, dass das Vorkommnis für Clinton den Beginn vom Ende ihres Anspruchs auf den Einzug ins Weiße Haus markiere.

In einem nicht gezeichneten Leitartikel der Tageszeitung Népszabadság heißt es, Gerüchte über den schlechten gesundheitlichen Zustand Hillary Clintons machten schon seit Jahren die Runde. Jeden könne einmal ein plötzliches Unwohlsein überkommen, allerdings sei es ziemlich bedauerlich, dass das Clinton-Team 90 Minuten für eine Erklärung des Geschehens gebraucht habe. Auch sei die Öffentlichkeit erst zwei Tage nach der Diagnose ihrer Lungenentzündung darüber in Kenntnis gesetzt worden, beklagt das linksorientierte Blatt. Dies alles ergänze den umfangreich diskutierten E-Mail-Skandal und bestärke ihre Gegner in deren Ansicht, Clinton habe ein Glaubwürdigkeitsproblem. Der Leitartikel von Népszabadság endet mit dem Hinweis darauf, dass sich auch Donald Trump kaum mehr in die Karten schauen lasse, müsse er doch noch einen ordnungsgemäßen medizinischen Bericht über seine Gesundheit sowie seine Steuererklärung veröffentlichen lassen. Beide Kandidaten muteten ihren Wählern zu, die Katze im Sack zu kaufen, konstatiert Népszabadság.

Es sei ein ethnischer Ungar aus der Slowakei gewesen, der den Augenblick des eigentlichen Kollapses von Hillary Clinton auf Video gebannt habe, bevor sie in den Wagen gehievt worden sei, notiert István Lovas in Magyar Hírlap. Angesichts der Aufnahme würden nur noch herzlich wenig Leute glauben, dass Clinton für das Präsidentenamt tauglich sei. Die demokratische Kandidatin habe sich mit ihrer Bemerkung, die Hälfte der Trump-Anhänger „gehört ins Körbchen der Bedauernswerten“, verächtlich über Millionen normale Amerikaner geäußert. Für den Kommentator ist es demnach geradezu sinnbildlich, dass es ein einfacher Zuschauer gewesen sei, der eher zufällig die präsidialen Hoffnungen Clintons ruiniert habe.

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