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Kardinal Schönborns „Wende“ in Sachen muslimischer Einwanderung

17. Sep. 2016

Ein konservativer Kommentator macht darauf aufmerksam, dass der Wiener Erzbischof – noch im vergangenen Jahr ein vehementer Kritiker der ungarischen Maßnahmen zur Abwehr illegaler Immigration – mittlerweile vor „einer dritten Eroberung Europas durch den Islam“ warne.

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn erinnerte am 11. September im Rahmen einer Heiligen Messe anlässlich der diesjährigen Maria-Namen-Feier an den Sieg christlicher Armeen über das Heer des Osmanischen Reiches vor 333 Jahren. Dabei stellte er fest, zahlreiche Muslime würden die aktuelle Einwanderungswelle als einen dritten islamischen Versuch der Eroberung Europas“ verstehen. Der Kardinal fügte hinzu, die Europäer sollten sich selbst die Schuld dafür geben, dass sie ihren Glauben aufgegeben und den Vertretern einer fremden Kultur „Räume geöffnet“ hätten. „Was wird aus Europa werden?“, fragte Schönborn die im Wiener Stephansdom versammelte Gemeinde. Später veröffentlichte der Kardinal eine in englischer Sprache verfasste Stellungnahme, in der es heißt, seine Worte seien in sozialen Medien als Angriff auf die Muslime und sogar als direkt gegen Flüchtlinge gerichtet fehlinterpretiert worden. In einem offiziellen Bericht über die Predigt wird Schönborn mit den Worten zitiert: „Man darf daher meine Predigt nicht als Aufruf zur Abwehr der Flüchtlinge verstehen, darum ging es mir überhaupt nicht. Die Chance auf eine christliche Erneuerung Europas liegt bei uns.”

Auf Válasz erinnert Szilárd Szőnyi seine Leser daran, dass der Kardinal im vergangenen Dezember leidenschaftlich in den Chor derjenigen eingestimmt habe, die Ungarn für den Bau eines gegen den Migrantenstrom gerichteten Zauns an seiner Südgrenze verurteilt hätten. Der Autor räumt ein, es sei schwierig, den christlichen Geboten zu humanitärem Handeln nachzukommen und zugleich europäische Gesellschaften zu schützen. Infolgedessen versichert Szőnyi dem Kardinal seine „tiefgehende Sympathie“. Dennoch bittet er Schönborn, er möge bitte beim nächsten Mal „bis zehn zählen“, bevor er ein anderes Land für die Errichtung von Zäunen und die Kontrolle des Migrantenzustroms abstrafe. Dies umso mehr, als ähnliche Maßnahmen nunmehr auch von seinem Österreich ergriffen würden.

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