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Skepsis gegenüber Botkas Kandidatur

27. Jan. 2017

Ein liberaler Kommentator sieht für den MSZP-Spitzenkandidaten lediglich geringe Chancen für ein Zusammenführen der Linken. Ein stramm links ausgerichteter Blogger hingegen lobt die egalitäre Vision Botkas, glaubt aber, dass er die Linke nur werde führen können, wenn er einen eigenen Wählerstamm hinter sich habe.

Szabolcs Dull vom Nachrichtenportal Index bezweifelt, ob der von der MSZP zum Ministerpräsidentenkandidaten für die Parlamentswahlen 2018 ausgerufene Szegediner Oberbürgermeister (vgl. BudaPost vom 20. Januar) tatsächlich die Unterstützung anderer Linksparteien gewinnen und zu ihrem gemeinsamen Kandidaten berufen werde. So habe die Partei Gemeinsam (Együtt) eine Zusammenarbeit mit der MSZP von vornherein abgelehnt und eine weitere linksliberale Minipartei, Dialog, bestehe auf einer Vorwahl zur Bestimmung eines gemeinsamen Kandidaten.
Nach Angaben des liberalen Kommentators hatte sich Botka bereits früher dagegen ausgesprochen, dass der ehemalige Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány auf die gemeinsame Kandidatenliste der Linken gelange. Vor diesem Hintergrund hält Dull eine Unterstützung der Kandidatur Botkas seitens der von Gyurcsány geführten Demokratischen Koalition für unwahrscheinlich. Und so dürfte es dem MSZP-Kandidaten nicht gelingen, die Linke hinter sich zu scharen. Dull vermutet deswegen abschließend, dass die verzweifelte Suche der Opposition nach einem gemeinsamen Spitzenkandidaten demnächst wieder aufgenommen werde.

Auf Kettős Mérce begrüßt Szilárd István Pap das Bestreben Botkas, die Linke wieder zu klassischen egalitären Prinzipien der Sozialdemokratie zurückzuführen. Die Linke könne nur dann ihre Unterstützung auf das alte Niveau zurückführen und den Fidesz herausfordern, wenn sie sich dem Kampf gegen die Ungleichheit verschreibe, glaubt der linksalternative Publizist. Allerdings bleibt er in gewisser Hinsicht skeptisch, ob Botka die Linke tatsächlich werde einen können, und vermutet, dass eventuell sogar die MSZP-Führungsriege nicht vollständig hinter ihm stehe.
So mögen einige prominente Sozialisten die Kandidatur Botkas in der Hoffnung unterstützt haben, dass er sowieso scheitern werde, aber daraufhin in der Partei aufsteigen und die aktuelle Führung herausfordern könnten. Dementsprechend könne Botka die Linke nur dann hinter sich vereinen, wenn er eine landesweite Kampagne mit dem Ziel starte, die Sympathien der Wähler zu gewinnen und eine eigene Basis aufzubauen, die ausschließlich ihm persönlich gegenüber loyal wäre.

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