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Putin-Visite unter der Lupe

4. Feb. 2017

Nach Kommentatoren-Einschätzung hat der ungarisch-russische Gipfel nichts Neues gebracht, aber frühere Verabredungen bekräftigt. Unterschiedliche Meinungen herrschen hingegen mit Blick auf die Rolle, die Ungarn im Beziehungsgeflecht zwischen dem Westen und Russland spielen sollte.

Gábor Horváth von der linken Tageszeitung Népszava lehnt die Vorstellung ab, derzufolge Ungarn eine Brückenfunktion zwischen dem Westen und dem Osten übernehmen sollte. Die Geschichte habe nur extrem selten Möglichkeiten für eine derartige Vermittlerrolle geboten, da die Großen auf der Weltbühne kaum derartige Schlichter benötigen würden. Horváth argwöhnt, dass Moskau Ungarn nur allzu gerne für ein Aufbrechen der EU-internen Geschlossenheit sowie für die Aufhebung der westlichen Sanktionen gegen Russland benutzen würde.

In Magyar Hírlap lobt dagegen Mariann Őry die Regierung für vom Pragmatismus geleitete Aufrechterhaltung „normaler Beziehungen zu Russland trotz Gegenwinds“. Als Unsinn bezeichnet die Kommentatorin Vorwürfe, wonach Ungarn als „trojanisches Pferd Moskaus“ diene. In einer Randnotiz bezeichnet Őry ein vom Vizevorsitzenden der Kleinpartei Együtt (Gemeinsam), Péter Juhász, initiiertes Pfeifkonzert beim Passieren der Wagenkolonne Putins auf dessen Weg zum Treffen mit Ministerpräsident Viktor Orbán.

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