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Unerwartete CEU-Verteidigung

31. Mar. 2017

Ein entschiedener Kritiker liberaler Ideen erläutert, weshalb er die Weltanschauung der in Budapest ansässigen und von George Soros gegründeten Central European University ablehnt – aber deren Schließung für nicht demokratisch halten würde.

Auf Mandiner äußert sich Gábor Bencsik zur Kontroverse um die CEU und ihre mögliche Schließung aufgrund einer Gesetzesnovelle (vgl. BudaPost vom 30. März). Dabei glaubt der Herausgeber der Wochenzeitschrift Demokrata einen Kampf auf Leben und Tod zwischen Konservativen und Liberalen erkennen zu können. Allerdings stünden nicht deren Leben auf dem Spiel, vielmehr seien es die Leben ungeborener europäischer Babys und damit die Existenz der zweitausendjährigen Zivilisation Europas. Die intellektuelle Elite, die mindestens seit den späten 1960er Jahren „die Seele Europas gekapert hat, kämpft unerbittlich für die Zerstörung Europas, wie wir es seit zwei Jahrtausenden kennen“, behauptet Bencsik.
Neben einer Gruppe von Politikern – doch häufig an deren Stelle – „nehmen Gruppen von als Wächter firmierenden Tageszeitungen, Theatern, Universitäten sowie Nichtregierungsorganisationen“ aktiv und erfolgreich an diesen Bestrebungen teil, wobei sie durch ihr Recht auf Redefreiheit geschützt würden. Dennoch müsse die zu dieser Gruppe zählende CEU toleriert werden, schreibt der regierungsnahe Autor. Er warnt die Regierenden vor „unabsehbaren Konsequenzen, die jeder tragen muss, der den demokratischen Rubikon überschreitet“. Das Ringen um die Zukunft Europas müsse mit demokratischen Mitteln und im Vertrauen auf die Weisheit des Wählers gewonnen werden, beton Bencsik.

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