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Gyurcsánys Ultimatum an Orbán

29. Apr. 2017

Nach der Feststellung des früheren Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány, dass sein 72-Stunden-Ultimatum abgelaufen sei und er Ministerpräsident Orbán nun als von Russland erpresst betrachte, werden seine Behauptungen von zwei konservativen Orbán-Kritikern zurückgewiesen.

Anfang der Woche hatte der Vorsitzende der Demokratischen Koalition (DK), Ferenc Gyurcsány, vor Pressevertretern erklärt, er habe ein (nicht näher spezifiziertes) Dokument gesehen, das ihm nahelege, Orbán werde aufgrund finanzieller Verfehlungen von russischen Behörden erpresst. Er forderte den Ministerpräsidenten auf, ihn zu verklagen, andernfalls gelte er als unter russischem Einfluss stehend. Von Journalisten befragt, ob er Gyurcsány tatsächlich verklagen werde, sagte Orbán, die von seinem Amtsvorgänger benötigte Hilfe sei „nicht juristischer Natur“. Am Donnerstagabend stellte Gyurcsány den Ablauf seines Ultimatums fest.

Szabolcs Panyi vom Internetportal Mandiner hält fest, dass Gyurcsánys Bemühungen nur jene diskreditieren könnten, die sich um eine Erhellung der von der Regierung begangenen politischen Fehler bemühen würden. Der gewöhnlich regierungskritische Autor ruft seine Leser dazu auf, „ihm kein einziges Wort zu glauben“.

In einem höchst sarkastischen Beitrag für Válasz macht sich Szabolcs Vörös über Gyurcsány lustig, der glauben müsse, dass sich die Welt verändert habe. Gyurcsány sei während seiner Amtszeit Putins bester Freund gewesen und habe mit dem russischen Präsidenten in seiner Privatvilla zu Mittag gegessen, ruft Vörös ins Gedächtnis. Es sei nicht nur Gyurcsánys Ultimatum abgelaufen, sondern vor allem seine Gewährleistungsfrist, ätzt der Autor abschließend.

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