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Stimmen zum türkischen Referendum

20. Apr. 2017

Ein regierungsnaher Kolumnist interpretiert das Ergebnis des türkischen Referendums als Hinweis darauf, dass sich das Land am Bosporus von Europa abwendet. Ein Kommentator des linken Spektrums geht davon aus, dass Erdoğan zum Scheitern verurteilt sei, da er sein Land gespalten habe.

Die Türkei habe Europa den Rücken gekehrt, interpretiert Péter Bakodi in Magyar Idők das Referendum. Mit dessen Annahme habe Präsident Erdoğan seine Mission vollendet, die von Staatsgründer Kemal Atatürk errichtete säkulare parlamentarische Demokratie nach westlichem Vorbild zu zerstören. Bakodi empfindet es als eigentümlich, dass die türkische Diaspora in einigen westeuropäischen Ländern Präsident Erdoğan dabei geholfen habe, faktisch die absolute Macht als Führer der Türkei zu erlangen.

Die Annahme der Verfassungsänderung sei ein Pyrrhus-Sieg für Erdoğan, kommentiert Tamás Róney in Népszava. Die autoritäre Wende in der Türkei korreliere mit dem Aufstieg von „illiberalen Politikern“ in ganz Europa und den Vereinigten Staaten, hält der Kolumnist des linken Spektrums fest. Erdoğan ist laut Rónay dennoch „zum Scheitern verurteilt“, da seine Politik die Türkei geteilt und polarisiert habe.

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