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Orbán auf der „Seidenstraßenkonferenz“ in Peking

16. May. 2017

Eine regierungsnahe Kommentatorin begrüßt den gegenüber China praktizierten Pragmatismus der ungarischen Regierung. Ein unabhängiger konservativer Kolumnist vertritt ebenfalls die Ansicht, dass es sich bei China um einen wichtigen Handelspartner für Ungarn handele, äußert aber auch die Befürchtung, dass chinesische Investitionen zu vermehrter Korruption führen könnten.

In der vergangenen Woche fand in Peking eine Konferenz zur chinesischen Initiative „Ein Gürtel und eine Straße“ statt, an der unter anderem auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán teilnahm. Bei dieser Gelegenheit unterzeichneten der Gast aus Budapest und der chinesische Präsident Xi Jinping verschiedene Abkommen zur strategischen Zusammenarbeit beider Länder im Wirtschaftsbereich. Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó sagte in diesem Zusammenhang, dass die Schaffung einer gemeinsamen eurasischen Wirtschaftszone vor dem Hintergrund einer nachlassenden Wettbewerbsfähigkeit der EU der ungarischen Ökonomie Möglichkeiten eröffnen werde. Szijjártó betonte, dass Ungarn Investoren nicht nur aus dem Westen, sondern auch aus dem aufstrebenden Osten anlocken könne.

Viktor Buzna von der Tageszeitung Magyar Nemzet hegt keinerlei Zweifel an der Bedeutung einer Zusammenarbeit mit China für die ungarische Wirtschaft. Der unabhängige konservative Kolumnist befürchtet jedoch, dass mit Peking vereinbarte Geschäfte lediglich China sowie einem begrenzten Kreis ungarischer Unternehmer mit engen Kontakten zur Regierung nützen dürften.

In Magyar Hírlap begrüßt Mariann Őry den von der Regierung in ihren Beziehungen zu China an den Tag gelegten Pragmatismus. Die regierungsnahe Kommentatorin pflichtet Außenminister Szijjártó bei, der geäußert hatte, dass die „Neue Seidenstraße“ der ungarischen Wirtschaft gewaltige Möglichkeiten eröffnen und zudem den politischen Einfluss Ungarns innerhalb der EU verstärken werde. Allerdings habe es Ungarn mit verschiedenen Wettbewerbern zu tun, wenn es darum gehe, die für China wichtigste Drehscheibe in der Region zu werden. Deswegen müsse die Regierung hart arbeiten, um sich das Vertrauen der chinesischen Führung zu verdienen. Folglich müsse Ungarn eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas vermeiden und mit der Regierung des Landes zusammenarbeiten, statt mehr Demokratie einzufordern, notiert Őry.

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