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Italien in Ungarns Fußstapfen?

30. Jun. 2017

Ein konservativer Kommentator zitiert frühere Aussagen des italienischen Linkspolitikers Matteo Renzi, der Ungarn für die Errichtung eines Grenzzauns entlang seiner Südgrenze permanent kritisiert hatte, nunmehr aber beklagt, dass sein Land den Zustrom von Migranten aus Afrika nicht mehr bewältigen könne.

Auf Mandiner heißt Gellért Rajcsányi den früheren italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi im Kreis derer willkommen, die nicht glauben, dass Europa noch viele weitere den Krisenregionen Afrikas und Asiens entfliehende Menschen werde aufnehmen können. (Die linke Regierung in Rom erwägt aktuell ein Anlegeverbot für Schiffe mit Migranten an Bord in italienischen Häfen und sogar eine Blockade entlang der libyschen Küste, nachdem in den ersten drei Tagen dieser Woche eine Rekordzahl von 10.000 Flüchtlingen Italien erreicht hatte. Auch wenn drei Viertel der in Italien ankommenden Migranten innerhalb von Wochen das Land in Richtung Westeuropa verlassen wollten, sei die Situation für die italienische Bevölkerung untragbar geworden, erklärte Renzi dazu – Anm. d. Red.) Rajcsányi zitiert frühere Aussagen von Renzi, der in seiner Funktion als italienischer Ministerpräsident die ungarische Regierung 2015 heftig für die Errichtung eines Zauns an der Südgrenze des Landes kritisiert hatte, um illegalen Migranten die Einreise in die Europäische Union zu verwehren. Damals habe Renzi Sätze wie folgende von sich gegeben: „Das authentische Europa ist nicht auf Mauern und Egoismus gegründet“, oder auch: „Diese Idee steht in unverfrorenem Widerspruch zur Geschichte, zur Freiheit und zur Zukunft.“ Diese Zukunft sei nun da, konstatiert Rajcsányi abschließend.

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