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Netanjahu beendet dreitägige Budapest-Visite

21. Jul. 2017

Ein liberaler Analyst glaubt, der israelische Ministerpräsident war auf der Suche nach neuen Verbündeten innerhalb der Europäischen Union nach Budapest gekommen. Ein konservativer Kommentator wiederum äußert die Hoffnung, dass der Besuch Netanjahus dazu beitragen werde, letzte noch verbliebene Spuren von Antisemitismus auf Seiten der ungarischen Rechten auszumerzen.

István Szent-Iványi vermutet strategische Gründe hinter dem ungewöhnlich langen Ungarn-Besuch Netanjahus. In Népszava erinnert der ehemalige Unterstaatssekretär für Außenpolitik der letzten linksliberalen Regierung daran, dass mit dem Brexit Israel seinen getreuesten Verbündeten in der EU verlieren werde. Andererseits hätten die vier Visegrád-Staaten niemals in den Chor der Brüsseler Kritiker des jüdischen Staates eingestimmt. Folglich könnten die V4 zu den neuen Verbündeten Israels werden und Großbritannien ersetzen, überlegt der liberale Experte.

Das Vorhandensein so vieler israelischer Staatsflaggen auf Straßen und Plätzen Budapests werde dazu beitragen, Reste eines reflexartigen Antisemitismus innerhalb der ungarischen Rechten zu tilgen, hofft Gergely Szilvay vom Internetportal Mandiner. Er interpretiert das Treffen zwischen den beiden rechtsorientierten Regierungschefs als einen Beleg dafür, dass rechtsorientierte Ungarn keinen Grund hätten, Israel konfrontativ zu begegnen. Szilvay hält den bilateralen Gipfel für einen spektakulären Erfolg – dies umso mehr, da beide Seiten viele gemeinsame Interessen miteinander teilen würden.

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