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Wer berichtet tendenziös?

16. Aug. 2017

Ein regierungsnahes Nachrichtenportal wirft einem Konkurrenten aus dem linken Lager verzerrende Berichterstattung vor. Anlass der Kritik sind Schilderungen über einen von einem Täter mit Migrationshintergrund begangenen Terroranschlag. Ein linksorientierter Blogger wiederum hält die Berichterstattung regierungsnaher Medien zum Thema Migration für extrem einseitig.

Das der Regierung nahestehende Info-Portal Origo greift das linke Pendant 24.hu an und wirft ihm eine fehlerhafte Berichterstattung über in Frankreich verübte Terroranschläge vor. Origo erinnert daran, dass 24.hu den terroristischen Angriff auf französische Soldaten der vergangenen Woche auch dann noch als Fahrerflucht bezeichnet habe, als die Agenturen bereits einen Akt des Terrors – begangen von einem Täter mit Migrationshintergrund – bestätigt hatten. Origo argwöhnt, dass die Berichterstattung von 24.hu ein Beispiel für die Voreingenommenheit linker Medien sei. Die Linke werde im Parlamentswahlkampf 2018 ihren Einfluss auf die Medien massiv ausspielen, spekuliert Origo.

Auf der anderen Seite wirft András Jámbor von Kettős Mérce den regierungsnahen Medien vor, sie hätten nur unzureichend über die Vorfälle von Charlottesville berichtet. Es sei doch eigenartig, wenn die wichtigsten regierungsnahen Medien – darunter Origo – unerwähnt ließen, dass der Fahrer des am vergangenen Freitag in eine Menschenmenge hineingerasten und dabei eine Frau tödlich verletzenden Autos rechtsextreme Ansichten vertreten habe. Der linke Blogger argumentiert, dass Terrorüberfälle für regierungsnahe Medien nur dann eine Rolle spielen würden, wenn es sich bei den Tätern um Migranten handele. Im Falle von Rechtsextremisten gelte dies hingegen nicht, beklagt Jambor.

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