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Die Linke: Leben in der Nachhallkammer?

6. Sep. 2017

Ein erfahrener Politikwissenschaftler des linken Spektrums attackiert vehement das Spitzenpersonal der zersplitterten linksliberalen Opposition. Sie verstricke sich in interne Zwistigkeiten, die die junge Generation kaum interessieren würden und die für die Probleme moderner Gesellschaften vollkommen belanglos seien.

Die aktuellen Bemühungen linker Spitzenpolitiker, ihre jeweiligen Parteien zu fördern und den übrigen Wettbewerbern vorzuwerfen, sie stünden einem Zusammengehen sehr zögerlich gegenüber, seien sinnlos und armselig. Das schreibt der erfahrene politische Philosoph Attila Ágh in einem Kommentar für Népszava. Ihre Debatten beeindruckten nur sie selbst und die über Fünfundsechzigjährigen, denn deren Bezugssysteme würden in die Vergangenheit zurückreichen, als die Demokratie noch von oben errichtet worden sei. Diese Art von Demokratie habe die meisten Ungarn zu Verlierern der Umbrüche gemacht, beklagt Ágh. Noch vor dem kommenden Frühjahr könnte eine neuartige Strategie mit dem Ziel des Aufbaus einer Demokratie von unten ausgearbeitet werden. Allerdings vermutet der Kommentator, dass sich die gegenwärtige linke Politikelite bereits mit der Niederlage bei den 2018 anstehenden Parlamentswahlen abgefunden habe. Jetzt gehe es ihnen nur noch um das Erringen bequemer Oppositionssitze aus den eigenen Reihen. In diesem Fall würden die ein Zukunftsversprechen versinnbildlichenden jungen Leute mit den Füßen abstimmen und sich physisch in den Westen absetzen, warnt Ágh.

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