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Medgyessy würde Jobbik-Bündnis nicht ausschließen

9. Nov. 2017

Der ehemalige sozialistische Ministerpräsident geht davon aus, dass der Fidesz im kommenden Jahr zum dritten Mal in Folge an die Macht gewählt werden wird. Die einzige Möglichkeit, wie die Regierungspartei möglicherweise zu besiegen sei, wäre nach Ansicht Péter Medgyessys ein unwahrscheinlich erscheinendes Zusammengehen von Jobbik und Linken.

Péter Medgyessy war Chef derjenigen sozialliberalen Koalition, die 2002 die erste (seit 1998 amtierende) Fidesz-Regierung hatte besiegen können. In einem Interview mit Index vertritt er die Auffassung, dass der Fidesz eines Tages „von der Zeit und nicht durch die Opposition“ bezwungen werde, wenn neue Generationen mit neuen Werten die politische Bühne beträten. Bis dahin werde der Fidesz aufgrund des Fehlens einer glaubwürdigen Opposition weiter regieren. Medgyessy räumt ein, dass Ministerpräsident Viktor Orbán im Gegensatz zu seinen Widersachern den Geruch der Veränderungen in der Welt spüre, wobei er dessen Umgang mit der Migrationskrise als Beispiel anführt. Unter den Oppositionspolitikern könne er nur eine Person erkennen, die dereinst vielleicht zur Herausforderin von Orbán avancieren könnte: LMP-Chefin Bernadett Szél. Gegenwärtig jedoch stehe sie lediglich einer kleinen Partei vor. Der einzige Weg, die Fidesz-Regierung aus dem Amt zu drängen, sei ein breites Oppositionsbündnis unter Beteiligung von Jobbik, glaubt Medgyessy, schränkt jedoch ein, dass das dieses Mal noch nicht realistisch erscheine. Allerdings sei Jobbik mittlerweile keine antisemitische und rassistische Partei mehr, notiert der Politik-Veteran.

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