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Linke Parteien bekämpfen sich gegenseitig

13. Dec. 2017

Ein dem linken Spektrum zuzurechnender Kommentator erklärt die Entscheidung der MSZP, Gergely Karácsony von der Minipartei Dialog zu ihrem Spitzenkandidaten zu nominieren, als einen Beleg dafür, dass die Linksopposition, darunter auch die Sozialisten, alle Hoffnung auf einen Sieg bei den Parlamentswahlen vom April 2018 aufgegeben habe.

„Linke Parteien betrachten einen Sieg über den Fidesz nicht mehr als ihr Hauptziel bei den Parlamentswahlen im nächsten Jahr.“ Mit diesen Worten kommentiert Szabolcs Dull auf Index die Nominierung von Gergely Karácsony zum sozialistischen Kandidaten für das Amt des Regierungschefs (vgl. BudaPost vom 12. Dezember). Der linksliberale Kolumnist vertritt die Ansicht, dass die kleineren linken und liberalen Parteien, also Együtt (Gemeinsam), Párbeszéd (Dialog), Momentum und die Liberalen, um ihr Überleben kämpfen. Dabei hegten sie keinerlei Hoffnung, die Regierungspartei in absehbarer Zukunft mit Aussicht auf Erfolg herausfordern zu können. Die LMP lehne ein Zusammengehen mit anderen linken Parteien ab, da sie die Fünf-Prozent-Hürde wahrscheinlich überwinden werde. Ihr Spitzenpersonal hoffe, dass man die MSZP eines Tages als führende Kraft der Linken werde ablösen können.
Ferenc Gyurcsánys Demokratische Koalition verfolge ein ähnliches Projekt, wolle es aber mit Hilfe einer entgegengesetzten Strategie erreichen – nämlich dem gemeinsamen Antreten von DK und Sozialisten, so Dull in seiner ausführlichen Analyse. In ihr interpretiert der Autor die Berufung von Gergely Karácsony zum Ministerpräsidentenkandidaten durch die MSZP als deren Eingeständnis, den Fidesz nicht besiegen zu können. Zum jetzigen Zeitpunkt verfolgten die MSZP-Abgeordneten kein anderes Ziel oder hätten keine anderen Erwartungen außer der Sicherung ihrer Parlamentsmandate, glaubt Dull.

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