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MSZP kürt Gergely Karácsony zum Spitzenkandidaten

12. Dec. 2017

Ein der Regierung nahestehender Kommentator macht sich über die Sozialistische Partei lustig. Anlass ist die Nominierung eines nicht der MSZP angehörigen Politikers zum Ministerpräsiden-tenkandidaten der Sozialisten.

Die Teilnehmer einer Konferenz der Ungarischen Sozialistischen Partei zum Thema Wahlpro-gramm haben sich am Sonntag für Gergely Karácsony als ihren bevorzugten Spitzenkandidaten für die im Frühjahr stattfindenden Parlamentswahlen ausgesprochen. Damit soll ein nicht der MSZP angehörender Außenseiter die Sozialisten in den Wahlkampf führen. Allerdings muss die-se Personalie im Januar noch von einem offiziellen Parteitag abgesegnet werden. Karácsony ist derzeit Bürgermeister des XIX. Budapester Stadtbezirks und führendes Mitglied der kleinen Splitterpartei Párbeszéd (Dialog). Noch am Sonntag gelangte eine Tonaufnahme an die Öffent-lichkeit, in der Karácsony mit ungehobelten Worten sein Bedauern über die Annahme der No-minierung zum Ausdruck bringt.

In einem sarkastischen Kommentar bezeichnet Dávid Megyeri von der Tageszeitung Magyar Idők Karácsony als „Wunderwaffe“, die die Führungskrise der MSZP lösen solle. Es sei vielsa-gend, dass die Sozialisten ihren Spitzenkandidaten aus dem Führungspersonal kleinerer Parteien habe wählen müssen, deren Stimmenanteil bei rund einem Prozent des Wahlvolkes liege. Es sei durchaus kein reiner Zufall gewesen, so Megyeri, dass Parteichef Gyula Molnár Karácsony als Vorsitzenden einer anderen Minipartei, nämlich von Együtt (Gemeinsam), vorgestellt habe. Die Lage, in der sich die Sozialisten befänden, sei tragikomisch und die Nominierung Karácsonys würde perfekt in eine Monty-Python-Show passen, ätzt der Kommentator weiter. Was die tragi-sche Seite der Geschichte anbelange, würde das „unverantwortliche Sozialausgaben verspre-chende“ Parteiprogramm eine gewaltige Staatsverschuldung nach sie ziehen, warnt Megyeri.

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