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Ungarn zahlt erste Kreditrate für AKW Paks zurück

10. Feb. 2018

Ein linksgerichteter Kolumnist kritisiert die Regierung mit scharfen Worten, nachdem diese die Rückzahlung der ersten in Anspruch genommenen Tranche des für die Erweiterung des Atomkraftwerkes in Paks aufgenommenen Darlehens angekündigt hatte. Ein liberaler Kommentator hingegen weist darauf hin, dass die Entscheidung der Regierung vernünftig sei und das russische Darlehen irgendwann wieder eine günstige Option für Ungarn darstellen könnte.

Der ungarische Wirtschaftsminister hatte am Montag darüber informiert, dass sein Land 78,2 Millionen Euro an Moskau zurückzahle. Dabei handelt es sich um die Summe der ersten seit November 2017 aufgenommenen Rate einer russischen Kreditlinie im Gesamtvolumen von zehn Milliarden Euro, die im Rahmen des Paks-Kernkraftwerksprojekts vereinbart worden war (vgl. BudaPost vom 16. Januar 2014).

Miklós Hargitai von Népszava sieht in der Rückzahlung der Darlehenstranche einen Beweis dafür, dass die gesamte Paks-Vereinbarung für Ungarn nachteilig sei. Der Kreditvertrag stelle eine Belastung für Ungarn dar, glaubt der der linke Kommentator und verweist darauf, dass die Steuerzahler die Kosten einer Umwandlung des ungünstigen russischen Kredits in ein zinsgünstiges Darlehen zu tragen hätten.

Auf Index stellt sich Dénes Csurgó an die Seite von Minister Mihály Varga. (Varga hatte argumentiert, dass der Darlehensvertrag 2014 angemessen gewesen und seine vorzeitige Rückzahlung vernünftig sei. Anm. d. Red.) Auch Csurgó bezeichnet den 2014 vereinbarten Zinssatz als in der Tat günstig für Ungarn. Seitdem habe sich jedoch die Leistung der ungarischen Wirtschaft verbessert und die Zinssätze seien gesunken, so dass Ungarn jetzt zu niedrigeren Zinssätzen als noch vor einigen Jahren Kredite aufnehmen könne. Der liberale Kommentator ergänzt, dass bei einem erneuten Anstieg der internationalen Zinsen das russische Darlehen für Ungarn erneut günstig werden könnte.

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