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Noch ein Schreckensszenario für die Zeit nach den Wahlen

29. Mar. 2018

Nachdem Regierung und Opposition in der vergangenen Woche den Vorwurf erhoben hatten, die jeweils andere Seite würde Vergeltungsmaßnahmen planen (vgl. BudaPost vom 21. März), zeichnet ein regierungstreuer Analyst ein schockierendes Bild davon, was aus Ungarn im Falle eines unerwarteten Sieges der Opposition bei den Parlamentswahlen in zehn Tagen werden würde.

Der Soziologe Bálint Botond warnt in Magyar Idők davor, dass das sich aus einem möglichen Sieg der unterschiedlichen Oppositionskräfte über die Regierungsparteien ergebende Chaos das politische und alltägliche Leben zugrunde richten würde. Da sie in fast allen Fragen deutlich voneinander abweichende Ansichten verträten, müssten sie wahrscheinlich eine Expertenregierung einsetzen. Die vermeintlichen Experten, so Botond weiter, gehörten zur globalen politischen und wirtschaftlichen Elite. Folglich würde ihre Ernennung Ungarn „sofort in eine Provinz der Vereinigten Staaten bzw. des Europäischen Imperiums verwandeln“.
Ähnlich wäre das Ergebnis, falls die neue Regierung von einem der Oppositionsführer geleitet würde. Diese Person müsste die unterschiedlichsten Forderungen seiner Koalitionspartner erfüllen und wäre daher schwach. Ein so schwacher Ministerpräsident jedoch könnte die Interessen Ungarns in der Europäischen Union nicht verteidigen und würde bis zum Sommer die Umsiedelung von zehntausend Migranten nach Ungarn zulassen. Weiter spekuliert Botond, dass die neue Regierung versuchen würde, durch die Inszenierung einer Hexenjagd gegen Fidesz-Beamte sowie die Entlassung eines Großteils der Beamtenschaft die Aufmerksamkeit von diesen Entwicklungen abzulenken. „All dies ist reine Fiktion“, räumt Botond ein, macht aber seine Leser darauf aufmerksam, dass sie am 8. April für die Regierungsparteien stimmen sollten, falls sie das geschilderte Szenario abwenden wollten.

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