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Außenministertreffen USA-Ungarn

2. Jun. 2018

Nach Einschätzung eines linksorientierten Kommentators hat die ungarische Regierung einen Preis in Form von Zugeständnissen für das Treffen von Außenminister Péter Szijjártó mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Mike Pompeo in Washington zahlen müssen.

In Népszava verweist Gábor Tóth auf den Umstand, dass es sich bei dem Treffen vom Mittwoch um das erste der Ressortchefs beider Staaten seit sechs Jahren gehandelt habe. Die Beziehungen zwischen der Obama-Administration und den ungarischen Linksregierungen hätten sich dereinst überaus freundlich gestaltet. Allerdings räumt auch Tóth ein, dass Ferenc Gyurcsány, Regierungschef von 2004 bis 2009, „möglicherweise eine etwas zu herzliche Freundschaft mit Wladimir Putin gepflegt hat“. Nach Ansicht des Kommentators verfolgen die USA mit Blick auf Ungarn nur drei Hauptziele: politische Stabilität, Einhaltung der Normen des westlichen Bündnisses sowie Beteiligung an NATO-Operationen. Die Regierung von Viktor Orbán erfülle lediglich das dritte Kriterium. Aus der nach dem Außenministertreffen herausgegebenen Pressemitteilung liest Tóth Hinweise darauf heraus, dass Ungarn „seine Hunde von der Gurgel der Ukraine zurückrufen“ und Washington versichern müsse, dass es „nur scheinbar in allen Belangen an der Seite Russlands stehe, während es in Wirklichkeit dem Rahmen der Europäischen Union und der NATO treu bleibe“. Damit erscheine der Preis ziemlich günstig, um Szijjártó „in den siebten Himmel zu befördern“. (Szijjártó wurde von Pompeo im 7. Stock des zum State Department gehörenden Truman-Gebäudes empfangen – Anm. d. Red.)

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