Entries RSS Feed Share Send to Facebook Tweet This Accessible version

Paparazzo fotografiert Orbáns Tochter

25. Aug. 2018

Auf der Grundlage eines Paparazzofotos der Tochter von Ministerpräsident Viktor Orbán wirft die Kolumnistin einer linken Tageszeitung der Regierung Ignoranz und Arroganz vor. Ein marxistischer Philosoph wiederum forder die Linke auf, sie möge Familienmitglieder von Politikern aus dem politischen Kleinkrieg heraushalten.

Anfang dieser Woche veröffentlichten linke Medien ein Foto von Ráhel Orbán, der ältesten Tochter des ungarischen Ministerpräsidenten. Es soll Orbán dabei zeigen, wie sie sich einer Plastiktüte mit gebrauchten Windeln am Rande eines kroatischen Autobahnrastplatzes entledigt. Das Paparazzofoto wurde daraufhin in sozialen Medien von mehreren linken Politikern geteilt.

Das Foto ruiniere den Ruf der Familie Orbán, schreibt Judit Doros in Népszava. Die linksorientierte Kolumnistin behauptet sogar, dass die Momentaufnahme von Ráhel Orbán die Schamlosigkeit und Arroganz des Programms der Regierung für nationale Zusammenarbeit illustriere. In Doros’ Augen zeigt der am Straßenrand zurückgelassene Beutel, dass der Fidesz samt dessen Umfeld weder Regeln respektiere noch über ein Mindestmaß an Anstand verfüge. Doros fragt sich, ob das Foto einen massiven öffentlichen Aufruhr auslösen und einen breit angelegten Aufstand gegen die Regierung initiieren werde, der sogar die Regierung Orbán wegfegen könnte.

Gáspár Miklós Tamás wiederum hält es für beschämend, dass Linke das Paparazzofoto der Tochter des Ministerpräsidenten für politische Zwecke einsetzen würden. Der marxistische Philosoph und überzeugte Kritiker des Fidesz argumentiert in Heti Világgazdaság, dass Ráhel Orbán keine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens sei und es deshalb gegen grundlegende Normen des Anstands und des Geschmacks verstoße, sie in der Hoffnung auf einen politischen Vorteil wegen eines kleinen Fehlers an den Pranger zu stellen. Tamás fordert linke Journalisten und Politiker auf, sich auf Korruption zu konzentrieren und nicht auf geschmacklose Spielchen, in die Familienmitglieder von Politikern verwickelt seien.

Tags: ,