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Rivalisierende Strategien zweier Ex-Parteichefs

25. Sep. 2018

Die ehemaligen Parteivorsitzenden von MSZP und Jobbik beschreiben ihre eigenen Sichtweisen auf die aktuelle politische Landschaft und skizzieren die sich daraus ergebenden Strategien für die Opposition.

Die ehemalige Vorsitzende der Sozialistischen Partei, Ildikó Lendvai, macht in Népszava darauf aufmerksam, dass die Opposition vor einem Sieg über die amtierende Regierung noch einen „langen Marsch“ vor sich habe. Ihre Anhänger seien zunehmend desillusioniert, und zwar sowohl von der politischen Arbeit im Parlament als auch von den Demonstrationen auf den Straßen, schreibt Lendvai. Ohne DK-Chef Ferenc Gyurcsány namentlich zu erwähnen warnt sie vor Versprechungen, das „Orbán-Regime“ mit einem einzigen Streich zu stürzen. Das könne nur Ernüchterung hervorrufen. Lendvai nimmt an, dass kleinere Demonstrationen, wie die Kundgebung vom Sonntag aus Protest gegen die geplante Verlegung der Statue von Imre Nagy, zur allmählichen Ausformung einer starken Opposition beitragen könnten.

In einem längeren Gastbeitrag für 24.hu bezeichnet der ehemalige Jobbik-Vorsitzende Gábor Vona die fragmentierte Opposition der Gegenwart als ein Überbleibsel des 20. Jahrhunderts. In seinen Augen ergänzen sich Liberalismus, Konservatismus, Sozialismus und Nationalismus. Vona prangert die aktuelle Praxis an, sich gegenseitig als Todfeinde zu betrachten. Auf dem linken Nachrichtenportal beschuldigt der ehemals rechtsradikale Spitzenpolitiker Ministerpräsident Viktor Orbán, er wolle eine – so wörtlich – „Big Data-Diktatur“ schaffen, in der die Regierung die volle Kontrolle über die Gesellschaft haben würde. Die verschiedenen Gruppen der Opposition sollten ihre traditionellen Feindschaften überwinden und sich gemeinsam dieser Bedrohung stellen, lautet denn auch die dringende Empfehlung Vonas.

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