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Linke nach wie vor in hoffnungsloser Lage

22. Oct. 2018

Zwei linke Politikwissenschaftler sind sich einig: Die Linke sei nach wie vor mit sich selbst und ihrem internen Machtkampf beschäftigt. Das mache es unwahrscheinlich, dass sie in naher Zukunft zu einer Herausforderung für den Fidesz werden könnte.

Im Wochenmagazin 168 Óra beklagt Zoltán Lakner, dass sich in den letzten acht Jahren in der Linken kaum etwas verändert habe. Er und andere Kommentatoren, so erinnert sich der linke Analyst, hätten gehofft, dass der erdrutschartige Wahlsieg des Fidesz die Linke dazu zwingen würde, sowohl Politiker als auch eine glaubwürdige Strategie zur Herausforderung der Regierungspartei ausfindig zu machen. Stattdessen seien linke Politiker immer noch mit internen Führungskämpfen beschäftigt, beklagt Lakner. Es sei bedauerlich, dass die Linke wieder und wieder über bereits vor acht Jahren gemachte Vorschläge und Strategien debattiere, während sich zahlreiche ihrer Politiker gar nicht um Politik kümmern würden, sei ihnen doch nur an einem sicheren Parlamentsmandat gelegen. Lakner sagt voraus, dass die Linke im Kommunalwahlkampf 2019 noch immer in interne Positionskämpfe verstrickt sein werde, was ihren Sieg unwahrscheinlich machen dürfte.

Zoltán Gábor Szűcs erklärt die Unfähigkeit der Linken, den Fidesz erfolgreich herauszufordern, mit strukturellen Hemmnissen. Auf Mérce vertritt der linke Politologe die Auffassung, dass das vom Fidesz eingeführte „wettbewerbsorientierte autoritäre Regime“ die politische Arena deformiere. Die Oppositionsparteien seien einfach nicht in der Lage, genügend Unterstützung für einen Sieg über den Fidesz zu mobilisieren. Der Linken fehlten das Netzwerk, die Medien und die Organisation, um Menschen in ausreichender Zahl erreichen zu können, analysiert Szűcs und ergänzt: Selbst wenn sie genügend Wähler ansprechen könnten, sei es unwahrscheinlich, dass die Linke eine Botschaft aussenden werde, die eine ideologisch extrem vielschichtige potenzielle Wählerschaft zu überzeugen vermag.

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