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Regierungskreise werfen Facebook Zensur vor

9. Oct. 2018

Angesichts der Sperrung des Facebook-Kontos eines regierungsfreundlichen Journalisten geht ein christlich-demokratischer Politiker davon aus, dass die Prüfung von Facebook-Inhalten in Ungarn durch eine von George Soros finanzierte Nichtregierungsorganisation überwacht werde.

888-Chefredakteur Gábor G. Fodor präsentierte Mitte der vergangenen Woche ein Mem, in dem zwei Fotos gegenübergestellt werden: Auf dem einen ist der französische Präsidenten Macron mit zwei offensichtlich karibischen Männern zu sehen, wobei einer von ihnen mit nacktem Oberkörper posiert. Dies kontrastiert Fodor mit einer Aufnahme des ungarischen Ministerpräsidenten Orbán, der seinen Enkel in den Armen hält. Die Überschrift dazu lautet: „Macron oder Orbán? Triff deine Wahl!“ Ein Kollege von Fodor veröffentlichte das Mem auf seiner Facebook-Seite, woraufhin dessen Konto auf dem sozialen Netzwerk gesperrt wurde. Zur Begründung hieß es, das Mem stehe im Widerspruch zu den Facebook-Richtlinien.

Mandiner veröffentlichte am Sonntag eine Meldung der offiziellen ungarischen Nachrichtenagentur MTI, in der eine Erklärung des christdemokratischen Abgeordneten István Hollik verbreitet wird. Darin äußert der Koalitionspolitiker die Befürchtung, dass sich die von Facebook betriebene politische Zensur im Vorfeld der Europawahlen verschärfen werde. Hollik behauptet, Facebook habe eine von George Soros finanzierte NGO mit der Überprüfung von ungarischen FB-Inhalten beauftragt. Den Namen der Organisation nannte der Abgeordnete nicht, merkte jedoch an, dass liberale Organisationen, obwohl sie der Regierung eine Unterdrückung der Pressefreiheit vorwerfen würden, diese wann immer möglich selbst praktizierten.

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