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Deutungen zum Thema Brexit

19. Nov. 2018

Da der Entwurf eines Abkommens über die Trennung Großbritanniens von der Europäischen Union auf heftigen Widerstand in den Reihen der Tory-Abgeordneten stößt, beklagt ein Kommentator die negativen Folgen des Brexits, während ein Kollege die EU auffordert, sie möge ihre Schlüsse aus dem Geschehen ziehen und sich reformieren.

Der Brexit sei für Großbritannien, Europa und Ungarn gleichermaßen schlecht, ist Gellért Rajcsányi überzeugt. Auf Mandiner vertritt der konservative Kommentator die These, dass die Übergangszeit, in der Großbritannien die von Brüssel festgelegten Regeln werde einhalten müssen, der britischen Wirtschaft und Gesellschaft schaden dürfte. Der Austritt Großbritanniens aus der Union werde sich auch auf die Kräfteverhältnisse innerhalb der EU auswirken und Deutschland sowie Frankreich noch mächtiger machen, schreibt Rajcsányi. Der Brexit sei auch für Ungarn eine schlechte Nachricht, denn das konservativere Großbritannien habe als ein wichtiger Verbündeter im Kampf Budapests gegen die föderalistischen Kräfte innerhalb der EU fungiert.

In Magyar Idők verlangt Levente Sitkei nach erfolgtem Brexit ein Umdenken der EU. Der regierungsnahe Kolumnist fordert Maßnahmen gegen Schlendrian und Bürokratie innerhalb der EU-Institutionen. Noch wichtiger sei, dass die Union ihre Kernideologie überarbeiten müsse. Die EU in ihrer jetzigen Form, so Sitkei weiter, sei nicht in der Lage, die vor ihr liegenden Herausforderungen zu bewältigen, und sie hindere die nationalen Regierungen sogar daran, ihren jeweiligen Beitrag zu leisten. Sitkei regt an, die EU sollte, anstatt sich stets und ständig mit gegenseitigen Kontrollen und Überprüfungen zu befassen, vielmehr den nationalen Regierungen einen größeren Spielraum gewähren. Hätte sie das früher getan, wäre der Brexit vielleicht niemals zum akuten Thema geworden, spekuliert Sitkei.

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